Aus den Augen: Freiburgs Butscher im Duell mit Cacau (re.). picture-alliance
Dem VfB Stuttgart misslang der Start in die neue Bundesligasaison. Zum Auftakt setzte es beim Meister VfL Wolfsburg eine 0:2-Niederlage . VfB-Coach Markus Babbel reagierte und brachte drei Neue: Kapitän Hitzlsperger erhielt eine Pause, während Träsch wegen eines Bruches des Handgelenks nicht einsatzfähig war und Magnin auf die Ersatzbank musste. Lanig, Boka und Debütant Celozzi begannen dafür. Auf der anderen Seite konnte Aufsteiger Freiburg nach dem 1:1 zu Hause gegen Liga-Dino Hamburg durchaus zufrieden sein. Trainer Robin Dutt wechselte dennoch auf einer Position. Anstelle von Barth durfte Bastians in der Innenverteidigung ran.
Beide Mannschaften ließen es anfänglich eher ruhig angehen. Die Breisgauer waren dicht gestaffelt, standen sehr tief und lauerten auf Konter. Diese zuweilen sehr passive Spielweise führte zu einer deutlichen Verlagerung der Spielanteile zu Gunsten der Stuttgarter. Diesen fehlte es aber an Durchschlagskraft. Lange Zeit agierte der VfB ohne Kreativität und Ideen, was sich aber nach 14 Minuten änderte. Pogrebnyak zog Krmas aus der Abwehr heraus und übergab das Leder an Khedira. Dieser passte sehenswert in den Lauf von Cacau, der allerdings aus 15 Metern halblinker Position knapp rechts vorbei schoss.
Der 2. Spieltag
Danach kehrte allerdings wieder Ruhe in der ausverkauften Mercedes-Benz-Arena ein. Fast alles spielte sich im Mittelfeld ab, der VfB hatte zwar weiterhin klare Feldvorteile, konnte dies aber nicht in Torchancen oder gar in Tore ummünzen. Es fehlte an Präzision beim finalen Zuspiel. Die defensiv gut geordneten Breisgauer indes taten nach vorne herzlich wenig. Kurz vor der Pause wurde der Zweitligameister mutiger und fuhr nun eigene Angriffe, blieb aber ähnlich erfolglos wie sein Kontrahent. So blieb Idrissous Volleyschuss aus sehr spitzem Winkel (40.). Der einzige Aufreger einer ansonsten ziemlich ereignislosen ersten Hälfte.
Maue erste Hälfte, aber eine tolle zweite
Tolle Heimpremiere: Stuttgarts Pogrebnyak traf einmal und holte einen Strafstoß heraus. Hier im Duell mit Bastians (re.). picture-alliance
VfB-Coach Markus Babbel reagiert in der Halbzeit und brachte Elson für Lanig. Auch Robin Dutt, Trainer des SC, wechselte zum zweiten Durchgang, Neuzugang Reisinger ersetzte im Sturm Bechmann. Am Spielgeschehen änderte sich zunächst aber nichts. In der 53. Minute war es schließlich soweit: Elson zirkelte eine Ecke von links in den Sechzehner, wo Bastians nicht klären konnte. Der Ball landete bei Hleb, der traumhaft in den Lauf von Boka passte. Der Linksverteidiger legte quer in die Mitte zu Pogrebnyak - 1:0. Für den Russen war es sein erstes Tor in der Bundesliga. Fast im Gegenzug hatte Jäger die Chance zum Ausgleich, doch der Franzose vergab (55.).
Das Tor tat der Partie sichtlich gut, es war mehr Leben auf dem Platz. Vor allem die Breisgauer taten nun mehr, für den VfB ergaben sich Räume. So auch nach 64 Minuten, als Pogrebnyak Krmas entwischte, dann aber von SC-Schlussmann Salz zu Fall gebracht wurde. Schiedsrichter Lutz Wagner gab den Strafstoß, den Elson souverän verwandelte (65.). Doch die Freiburger schlugen nur fünf Minuten später zurück: Bei einer Abdessadki-Hereingabe stand Tasci viel zu weit weg von Idrissou, der sich artig bedankte und aus neun Metern in den rechten Winkel köpfte.
Der Aufsteiger hatte nun Blut geleckt und drängte vehement auf den Ausgleich, doch genau in dieser Sturm- und Drangphase gelang den Schwaben die Vorentscheidung. Und wieder war es der agile Elson, der dem Stuttgarter Spiel sichtlich gut tat. Mit einem sehenswerten Schuss aus über 25 Metern überwand er Freiburgs Keeper Salz (76.). Die leidenschaftliche Dutt-Elf bewies aber Moral und kam durch den zweiten Treffer von Idrissou erneut heran (86.). Die Hoffnung währte allerdings nicht lange, denn nur drei Minuten später stellte der kurz zuvor eingewechselte Schieber mit einem haltbaren Schuss aus 16 Metern zentraler Position den alten Abstand wieder her und markierte zugleich den letzten Höhepunkt einer turbulenten und unterhaltsamen zweiten Hälfte.
Am kommenden Samstag empfängt der SC Freiburg zu Hause Bayer 04 Leverkusen, während die Stuttgarter zeitgleich in Dortmund antreten müssen.