Bundesliga

Christian Streich: "Das ist falsch" - Freiburg hadert mit dem VAR

DFB erklärt sich: Keine detektivische Lupensuche

Streich: "Das ist falsch" - Freiburg hadert mit dem VAR

Strittige Szene: Während Keven Schlotterbeck (u.) am Boden lag, traf John Anthony Brooks (M.) zum 1:0 für Wolfsburg.

Strittige Szene: Während Keven Schlotterbeck (u.) am Boden lag, traf John Anthony Brooks (M.) zum 1:0 für Wolfsburg. imago images

"Er steht Schlotterbeck voll auf dem Fuß. Wenn das kein Foul ist... dann wird überprüft und für so eine Situation wird Tor gegeben. Das ist falsch. Dafür haben wir die Überprüfung. Das ist kein absichtliches Foul, aber ein klares Foul und wird nicht gepfiffen. Schade", sagte Christian Streich nach der Partie bei "Sky". Und weiter: "Der Schiedsrichter kann nicht alles sehen, aber dafür haben wir ja den Videoschiedsrichter. Kein Vorwurf, aber wenn man es überprüft, muss man Foul pfeifen. Das geht nicht", befand der SCF-Coach.

Schlotterbeck: "Er trifft mich ganz klar"

Wolfsburgs Kevin Mbabu war Keven Schlotterbeck in besagter Szene unabsichtlich in die Hacke gestiegen, der Abwehrspieler kam daraufhin zu Fall, während im Rücken des Pulks um die beiden John Anthony Brooks das 1:0 für Wolfsburg erzielte. Auch Schlotterbeck hatte anschließend eine klare Meinung: "Er trifft mich ganz klar. Letzte oder vorletzte Woche gab es das Gleiche mit Niederlechner gegen Prömel. Da wird Elfmeter gepfiffen, jetzt wird das Tor gegeben. Das ist bitter, weil das Spiel dann einfach in die falsche Richtung gelaufen ist. Wir haben gut begonnen, dann bekommt Wolfsburg das 1:0 zwar nicht geschenkt, aber sie machen das Tor."

Spielersteckbrief K. Schlotterbeck
K. Schlotterbeck

Schlotterbeck Keven

Spielersteckbrief Mbabu
Mbabu

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Trainersteckbrief Streich
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Streich Christian

Auch eine Konversation mit Schiedsrichter Tobias Reichel sorgte nicht für Beruhigung bei Schlotterbeck. "Ich habe mit dem Referee gesprochen. Er meinte, der Kontakt war da, aber nicht aktiv. Aber im Strafraum ist das für mich ein Foul. Deutlicher kann man ein Foul nicht werten, egal ob aktiv oder passiv, er trifft mich ganz klar am Fuß. Egal ob im Sechzehner oder an der Mittellinie. Dafür gibt es den Video-Assistenten. Für mich ein No-Go. Dann wird es natürlich schwierig gegen Wolfsburg", so der Abwehrspieler.

VAR-Urteil ohne Lupenvergrößerung

Auch der DFB äußerte sich nach dem Spiel zu besagter Szene bereits via Twitter - und stärkte Reichel sowie VAR Sascha Stegemann den Rücken. Anders als auf besagten TV-Bildern, die Streich und Schlotterbeck nach dem Spiel sahen, "werden technischen Hilfsmittel wie z.B. die Lupenvergrößerung im Überprüfungsprozess des VA grundsätzlich nicht eingesetzt", so die Stellungnahme des Verbands. Vielmehr solle der VA "nur bei klaren, offensichtlichen Fehlentscheidungen eingreifen, die auf der Grundlage aller Kamerabilder, die auch jedem Zuschauer zur Verfügung stehen, basieren". Die TV-Bilder hätten aber eben "keinen eindeutigen bildlichen Beleg für ein regelwidriges Foulspiel an dem Freiburger Spieler" erbracht.

Trotz des Unmuts beim 0:1 aus Freiburger Sicht wollten Streich und Schlotterbeck indes den "irregulären" Treffer (Streich) nicht allein für die Niederlage verantwortlich machen. "Wir müssen allerdings trotzdem weiterarbeiten und nicht dann das 2:0 herschenken", sagte Schlotterbeck. Und sein Coach ergänzte: "Wolfsburg war reifer und hat verdient gewonnen."

jom

Bilder zur Partie VfL Wolfsburg - SC Freiburg