Conference League

Stec: "Die Austria erwartet ein harter Kampf"

Der Ex-Austrianer im kicker-Gespräch

Stec: "Die Austria erwartet ein harter Kampf"

David Stec spielt seit Jänner 2022 für Lechia Danzig.

David Stec spielt seit Jänner 2022 für Lechia Danzig. IMAGO/Newspix

Der Ex-Austrianer David Stec (2009 mit Spielern wie Marcel Sabitzer, Kevin Friesenbichler, Marvin Egho, Ismael Tajouri-Shradi oder Keeper Andreas Leitner U-15-Akademie-Meister) ist für Pogon Stettin und Lechia Danzig bislang 81 Mal in der Ekstraklasa aufgelaufen. Gegen Legia Warschau durfte der Wiener (inklusive Cup) schon sieben Mal ran. "Es war jedes Mal ein Erlebnis", erzählt Stec im Gespräch mit dem kicker, "vor allem in Warschau. Die Fans sind unglaublich, geben Vollgas und machen auch immer tolle Choreographien."

Besonders gut kennt Stec Erfolgstrainer Kosta Runjaic, der ihn 2018 vom SKN St. Pölten nach Stettin lotste und Abstiegskandidat Pogon jedes Jahr ein Stück weiter nach oben brachte bis in die Conference-League-Quali hinein. Mittlerweile ist der in Wien gebürtige Deutsche mit jugoslawischen Wurzeln der längst dienende ausländische Trainer in Polens Ekstraklasa (aktuell 196 Spiele in Folge) und hat auch Legia wiederbelebt. "Er ist definitiv ein Entwickler, Trainer und Manager in einem, der Klubs behutsam voranbringt", weiß Stec.

Josué, Wsolek und Pekhart ragen heraus

Bevor Runjaic im Sommer 2022 übernahm, war Legia Zehnter, letzte Saison Vizemeister und Cupsieger. Am spannendsten war es im Achtelfinale gegen Danzig, als Legia gegen Stec und Co. erst nach dem Elfmeterschießen weiter kam. Den entscheidenden Elfer verwandelte Kapitän Josué. "Er ist für mich der Schlüsselspieler von Legia", sagt Stec, "er weiß genau, wann er Tempo rausnehmen kann und wann das Spiel zu beschleunigen ist, ein echter Taktgeber."

Bei Union Berlin im Herbst 2021 nicht durchgestetzt hat sich Pawel Wszolek. "Aber bei Legia blüht er am rechten Flügel wieder richtig auf", warnt Stec. Besonders beeindruckt ist er sonst noch vom ehemaligen Nürnberger Tomas Pekhart (34). "Er ist unglaublich kopfballstark und obwohl er 1,94 Meter groß ist, läuft er, wenn er durchspielt, über elf Kilometer. Und er läuft auch noch durch, der geht voll drauf!"

Die Sommertransfers der österreichischen Bundesliga im Überblick

Pekharts Form passt jedenfalls. In der Ekstraklasa hat der Mittelstürmer in den ersten zwei Spielen gleich vier Mal zugeschlagen und in der Conference-League-Qualifikation gegen Ordabassy Schymkent in beiden Spielen je ein Mal. Nach einem 2:2 in Schymkent gewann Legia in Warschau vor 23.517 Zuschauern mit 3:2. In der Meisterschaft kletterte Legias Zuschauerschnitt unter Runjaic wieder auf über 21.000.

ECL - 3. Qualifikationsrunde

"Das könnte ein kleiner Vorteil für die Austria sein, dass das Rückspiel in Wien stattfindet", meint Stec, "Die Austria erwartet jedenfalls ein harter Kampf. Ich denke, die Chancen sind in etwa gleich. Wie wir letzten Sommer mit Danzig gegen Rapid gespielt haben, war das ja auch recht eng", erinnert sich Stec. Die Rapidler setzten sich in der 2. Runde der Conference-League-Qualifikatkion nach einer Nullnummer daheim mit einem 2:1-Sieg in Polen durch.

Fink zeigte Interesse

Danzig ist nach einer turbulenten Saison mit Wechseln auf der Trainerbank und bei den Eigentümern mittlerweile abgestiegen, Stec dem Klub treu geblieben: "Unser Ziel ist der sofortige Wiederaustieg. Da will ich bestmöglich mithelfen." Bei der Austria wäre er im Sommer 2015 (unter Trainer Thorsten Fink) fast ein zweites Mal gelandet, nach seiner hervorragenden Saison zerschlugen sich aber die Gespräche. "Vielleicht wird es ja noch einmal was", lacht Stec, "im Fußball weiß man ja nie."

Thomas Schöpf

Die teuersten Transfers der Welt - und wo sich Kane und Kolo Muani einordnen