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Stankovics Abschied und französischer Torhunger

Debütanten lassen Serbien jubeln - Australien geht unter

Stankovics Abschied und französischer Torhunger

Abschied von der großen Bühne: Dejan Stankovic.

Abschied von der großen Bühne: Dejan Stankovic. picture alliance

Das Spiel Serbien gegen Japan hatte vor allem für Dejan Stankovic enorme Bedeutung. Der mittlerweile 35-jährige Mittelfeldspieler hat seine Karriere für beendet erklärt, stülpte sich noch einmal das Nationaltrikot über, um sich in Novi Sad als Kapitän von seinen Fans gebührend zu verabschieden. In seiner glorreichen Karriere zeichnete sich Stankovic vor allem in Italien als Titelsammler aus. Während seiner Zeit bei Lazio Rom und Inter Mailand gewann er sechsmal den Scudetto, wurde fünfmal Pokalsieger und holte zudem den Europapokal der Pokalsieger sowie die Champions League, den UEFA-Supercup und die FIFA-Klub-WM.

Auch in der serbischen Nationalmannschaft, mit der er bei vier Großereignissen (WM 1998, 2006 und 2010 sowie EM 2000) dabei war. Dabei trug er sich in die FIFA-Geschichtsbücher ein, da er als einziger Spieler für drei verschiedene Nationalmannschaften (Jugoslawien, Serbien-Montenegro und Serbien) bei einer Weltmeisterschaft antrat. Und auch in seiner Heimat wird er positiv in Erinnerung bleiben – immerhin avancierte Stankovic mit seinem Einsatz gegen Japan zum Rekordnationalspieler seines Landes. Der Mittelfeldmann verbuchte seinen 103. Länderspieleinsatz und überholte damit Savo Milosevic, der 102-mal für sein Land angetreten war. Gegen Nippon war dem zweimaligen serbischen Fußballer des Jahres (2006 und 2010) ein Tor allerdings nicht vergönnt.

Das Spiel selbst war derweil kein Höhepunkt in der Geschichte des Fußballs, vielmehr ein glanzloser 2:0-Sieg der Serben, die nach der verpassten WM-Qualifikation ihren Neuaufbau weiter vorantreiben. Und die "jungen Adler" tragen dann auch die Verantwortung für den Testspielerfolg gegen die mit zahlreichen Bundesliga-Profis angetretenen Asiaten - Makoto Hasebe (1. FC Nürnberg), Shinji Okazaki (FSV Mainz 05) und Atsudo Uchida (Schalke 04) liefen von Beginn an auf, Hajime Hosogai (Hertha BSC), Takashi Inui (Eintracht Frankfurt) sowie Hiroshi Kiyotake (Nürnberg) wurden eingewechselt. Das 1:0 erzielte noch Dusan Tadic (Twente Enschede) in der 59. Minute, ehe in der Schlussminute zwei Debütanten für die Entscheidung sorgten: Andrija Zivkovic (Partizan Belgrad), der gegen Nippon mit 17 Jahren und drei Monaten zum Einsatz kam und damit jüngster Nationalspieler Serbiens überhaupt wurde, legte bei einem Konter für seinen Klubkollegen Milos Jojic (21) auf, der bei seinem Länderspieldebüt direkt traf.

Benzema macht das halbe Dutzend voll und beendet seine Durststrecke

Karim Benzema (Mi.) wird nach seinem Tor beglückwünscht

Glücklich: Karim Benzema (Mi.) wird nach seinem Tor beglückwünscht. Getty Imges

Neben den Serben testeten auch die Franzosen ihre Form - und das zu Hause gegen Australien, das letzten Endes ein Debakel erlebte und mit 0:6 baden ging. Bereits zur Halbzeit lag Frankreich mit 4:0 vorne - Franck Ribery per Elfmeter (8.), Olivier Giroud (16., 27.) und Yohan Cabaye (29.) hatten früh für klare Verhältnisse gesorgt. Nach dem Seitenwechsel machten Mathieu Debuchy (47.) und Karim Benzema (51.) gegen heillos überforderte Socceroos das halbe Dutzend voll. Historisch war die Begegnung für Benzema, der nach quälend langen 1224 Minuten ohne Tor mal wieder für die "Equipe Tricolore" erfolgreich war.