Bundesliga

Stanisic: Gegenwart Ersatzbank bei Bayer 04, Zukunft offen

Bayern-Leihgabe hilft Leverkusen, bleibt aber ein Backup

Stanisic: Gegenwart Ersatzbank, Zukunft offen

Die Startelf ist wohl erstmal wieder passé: Josip Stanisic rückt bei Leverkusen wieder ins zweite Glied.

Die Startelf ist wohl erstmal wieder passé: Josip Stanisic rückt bei Leverkusen wieder ins zweite Glied. IMAGO/RHR-Foto

Bislang ließ das Kalenderjahr 2024 so, wie sich Josip Stanisic seine Leihe vom FC Bayern München zu Bayer 04 Leverkusen vorgestellt hatte: In allen vier Bundesligaspielen seit dem Re-Start stand der Abwehrspieler in Leverkusens Startelf. Möglichst viele Einsätze von Beginn an waren der Anlass für den kroatischen Nationalspieler gewesen, im Sommer den Rekordmeister vorübergehend zu verlassen.

Doch mit dem Status als Startelfspieler ist es jetzt erst einmal wieder vorbei. Am Samstag im Liga-Gipfel gegen seinen Ex-Klub wird der 23-Jährige zu Beginn nur auf der Ersatzbank sitzen, nachdem er bereits am Dienstag seinen Platz an Afrika-Cup-Rückkehrer Edmond Tapsoba verloren hatte. Und Stanisics Perspektiven werden sich kurzfristig wohl weiter verschlechtern.

Kossounou-Rückkehr macht Stanisic das Leben noch schwerer

So wird Odilon Kossounou, der am Sonntag mit der Elfenbeinküste das Finale gegen Nigeria bestreiten wird, ab nächster Woche wieder zur Verfügung stehen. Und an dem Ivorer, dem Aufsteiger der Saison bei Bayer 04 und einem absoluten Leistungsträger, gibt es für Stanisic kein Vorbeikommen. Dafür ist Kossounou defensiv wie offensiv zu stark. Zumal Stanisic (kicker-Notenschnitt im Jahr 2024: 3,75) zuletzt nicht voll überzeugte.

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So dürfte sich die Bayern-Leihgabe ab dem Heidenheim-Spiel wieder mit dem Status als Innenverteidiger Nummer 5 in Xabi Alonsos 3-4-3 begnügen müssen. Denn Kossounou, Tapsoba und Abwehrchef Jonathan Tah stehen bei Xabi Alonso deutlich höher im Kurs. Und Piero Hincapie, der nach verpasster Sommervorbereitung in der Hinrunde bei seinen Einsätzen noch nicht das alte Niveau erreicht hatte, präsentiert sich im Jahr 2024 dank regelmäßiger Startelfeinsätzen wieder nahe an der Form, die ihn in der Vorsaison zum absoluten Stammspieler machte. Der Ecuadorianer hat diese Chance besser genutzt als Stanisic.

Die Perspektive: Zukunft offen

Harte Zeiten also für den Kroaten, der im Dezember seine Enttäuschung über zu wenig Startelfeinsätze offen bekundete. Jetzt droht dem Abwehrspieler, der Leverkusens Kader in der Breite verstärkt und Bayer 04 somit durchaus hilft, dasselbe Szenario erneut und gegen die Bayern wie in der Hinrunde die Ersatzbank. Damals hatte ihn eine Erkrankung vor dem Spiel in München die Chance auf einen Einsatz gegen seinen Ex-Klub auf Zeit gekostet.

Doch auch seine Perspektiven ab dem Sommer beim Rekordmeister stellen sich derzeit zumindest nicht vielversprechend dar. Auf der Rechtsverteidigerposition haben die Bayern mit Sacha Boey teuer nachgelegt und damit zusammen mit Noussair Mazraoui eine gute Doppelbesetzung. Im Abwehrzentrum stehen mit den aktuellen Kandidaten Dayot Upamecano, Min-Jae Kim, Matthijs de Ligt und Eric Dier vier Brocken, von denen Stanisic drei für einen Stammplatz aus dem Weg räumen müsste. Dementsprechend dürfte seine Zukunft über das Saisonende hinaus trotz eines Vertrags bis 2026 bei den Bayern offen sein.

Doch damit beschäftigt sich Stanisic jetzt noch nicht. Der Fokus liegt nur darauf, mit Bayer 04 Deutscher Meister zu werden. Und auch, wenn Stanisic diesen Titel nicht als Stammspieler holen würde, hätte er an diesem doch deutlich mehr Anteil als an der Münchner Meisterschaft in der Vorsaison.

Unter dem Strich hat sich der Wechsel gelohnt

Damals stand er bei insgesamt 14 Ligaeinsätzen nur viermal in der Startelf. Bei Bayer 04 hingegen durfte er bereits jetzt schon sechsmal in insgesamt zehn Bundesligaeinsätzen beginnen. Dazu kommen noch acht Startelfauftritte in DFB-Pokal und Europa League, während er in der Vorsaison in München bei insgesamt neun Cup-Einsätzen nur in drei Champions-League-Spielen und in einem Pokalspiel beginnen durfte. Gelohnt hat sich sein Wechsel nach Leverkusen also doch, auch wenn nicht in dem Maße, wie er es sich selbst ausgemalt hatte.

Stephan von Nocks

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