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St. Gallen: Amanatidis vermisst die Wertschätzung

Der Ex-Profi des VfB Stuttgart und FCSG-Co-Trainer verlässt den Klub

St. Gallen: Amanatidis vermisst die Wertschätzung

Verlässt St. Gallen: Ioannis Amanatidis.

Verlässt St. Gallen: Ioannis Amanatidis. imago images

Wenn St. Gallen am Montag in Bern bei Meister Young Boys antritt, wird der Co-Trainer schon nicht mehr dabei sein. Im Januar 2019 schloss sich der Grieche mit den schwäbischen Wurzeln dem FCSG an. Nach eineinhalb erfolgreichen Jahren als Co-Trainer von Peter Zeidler, den er aus gemeinsamen Zeiten beim VfB Stuttgart kennt, haben sich die Wege getrennt. Ein Ende, das für Verwunderung sorgt und vom früheren Nationalspieler mit etwas Wehmut kommentiert wird. "Ich hatte eine tolle und erfolgreiche Zeit hier", erklärt Amanatidis, "aber jetzt ist eben die Zeit gekommen, zu gehen."

Dass er nicht verlängert hat, wie von Alain Sutter angeboten, liege vor allem an der Vertragsdauer des Angebots. "Der Sportchef wollte um ein Jahr verlängern, ich habe abgelehnt", meint der Ex-Profi. "Der Grund für das Einjahresangebot sei die ungewisse finanzielle Zukunft des Klubs." Dass Sutter und Zeidler erst vor kurzem bis 2025 unterschrieben und Kollegen aus dem Trainerteam ebenfalls längerfristige Kontrakte bekommen haben, "passt da irgendwie nicht zusammen. Ich sehe keine Wertschätzung für meine Arbeit".

Bei aller Enttäuschung ist auch Platz für Stolz

Unter die neben seiner eigentlichen Tätigkeit als Co-Trainer auch die Ausbildung der FC-Stürmer und das Einstudieren von Offensivstandards fiel. "Ganz so schlecht war das offensichtlich nicht", so Amanatidis, unter dem sich zum Beispiel der aus Alaves ausgeliehene Ermedin Demirovic (14 Tore, sieben Assists) so gut entwickelte, dass der Angreifer künftig für den SC Freiburg in der Bundesliga spielt. "Auch andere wie Itten, Babic oder Muheim haben sich gut entwickelt", erzählt der frühere Bundesligastürmer von Stuttgart und Frankfurt. Bei aller Enttäuschung ist aber auch Platz für Stolz. "Wir haben mit unserem Mini-Etat eine sensationelle Runde gespielt, sind Vizemeister geworden, haben den Großen Paroli geboten, dürfen in Europa antreten und haben Werbung für den Klub und die Region betrieben. Teil dieser Erfolgsgeschichte zu sein, macht mich schon ein bisschen stolz."

Wohin es ihn jetzt verschlägt und in welcher Rolle "ist noch nicht klar. Ich bin nach allen Seiten offen". Es gebe auch schon Kontakte, zum Beispiel zu Klubs aus Griechenland, "aber es ist alles noch nicht spruchreif. Ich lasse mich nicht hetzen, will die richtige Wahl treffen". Wie im Januar 2019 mit St. Gallen.

George Moissidis

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