St. Paulis Trainer Holger Stanislawski brachte nach der 0:1-Heimniederlage gegen Leverkusen drei Neue: Boll, Bartels und Kruse erhielten den Vorzug vor Daube, Takyi und Bruns.
Wolfsburgs Coach Steve McClaren tauschte im Vergleich zum 2:2 gegen Schalke 04 ebenfalls auf drei Positionen: Dejagah (Rot-Sperre) und Grafite (Muskelprobleme) fehlten und wurden durch Cicero und Mandzukic ersetzt. Außerdem spielte Riether anstelle von Hasebe.
St. Pauli begann furios. Die "Kiez-Kicker" störten früh, gingen hohes Tempo und kamen rasch zu ersten Torchancen. Den ersten Hochkaräter gab's bereits nach drei Minuten zu sehen, als Ebbers aus sieben Metern auf die Oberkante der Latte köpfte. Sekunden später segelte ein Kopfball von Thorandt nach einer Ecke drüber. Der VfL dagegen war zunächst sichtlich darum bemüht, sich erst einmal auf dem Platz zurechtzufinden. Nach einer Viertelstunde klappte das auch.
Der 13. Spieltag
Der Aufsteiger drängte zwar weiter nach vorne, konnte sich aber mittlerweile kaum mehr entscheidend durchsetzen. Allerdings mussten sich die Gastgeber den Vorwurf gefallen lassen, zu wenig aus der Fülle der sich bietenden Standards gemacht zu haben. Nachdem Kruse in der 22. Minute noch an VfL-Schlussmann Benaglio gescheitert war, sorgte dann doch noch eine Standardsituation fürs Tor. Kruse schlenzte eine Ecke von rechts genau in die Mitte, wo Thorandt wuchtig aus fünf Metern in die Maschen köpfte (28.).
Was hatten die bis dato in der Offensive völlig abgetauchten Wolfsburger als Antwort parat? Nichts! Der VfL kam bei seinen Angriffen weiterhin nicht über das Versuchsstadium hinaus und musste zudem die eine oder andere brenzlige Situation überstehen (Oczipka, 34.; Lehmann, 37.; Boll, 45.). Letztlich ging es für die Gäste mit einem aus ihrer Sicht schmeichelhaften Minimalrückstand in die Kabinen.
Wolfsburg ändert das System und bläst zur Aufholjagd
Komm in meine Arme: Kruse und Zambrano feiern mit Torschütze Thorandt. picture alliance
Nach dem Seitenwechsel ging es zwar mit demselben Personal weiter, allerdings gab es eine Systemänderung bei den Gästen. Mandzukic rückte als zweite Spitze neben Dzeko nach vorne, während Riether die rechte Außenbahn übernahm. Für die ersten Aufreger sorgten aber wiederum die Hamburger durch Boll (46.) und Bartels (48.). St. Pauli blieb vor allem in den Zweikämpfen überlegen und hielt dadurch die Gefahr vom eigenen Kasten fern. Allerdings legten die "Wölfe" mit zunehmender Spieldauer zu und näherten sich an. Diegos direkter Freistoß wurde noch von Kessler entschärft (53.), ehe Dzeko zustach: Ein weiter Abschlag von Benaglio landete bei Diego, der im Strafraum den Bosnier bediente. Dzeko bedankte sich und vollendete aus neun Metern zentraler Position (54.).
Fortan wurde es ein ausgeglichenes Duell, das jedoch nicht auf allzu hohem Niveau stattfand, dafür aber umso intensiver geführt wurde. Beide Mannschaften waren zwar bemüht, waren dabei aber wenig zwingend. Erst Boll rüttelte das weite Rund mit einem tückischen Aufsetzer, den Benaglio erst im Nachfassen parierte, auf (75.). Das war der Auftakt zu einer neuerlichen Sturm- und Drangphase der "Kiez-Kicker". Weil aber Boll an Benaglio scheiterte (78.) und Bartels rechts vorbeischoss (79.), blieb es am Ende bei der Punkteteilung.
Beide Mannschaften sind wieder am kommenden Sonntag gefordert. Der FC St. Pauli ab 15.30 Uhr in Bremen, Wolfsburg zwei Stunden danach in Köln.