Zuletzt musste St. Paulis Coach Fabian Hürzeler beim 2:2 in Paderborn kurzfristig auf Abwehrchef Smith verzichten. Der 26-Jährige kehrte nach überstandenen Adduktorenproblemen wieder zurück und ersetzte Dzwigala (Bank). Dazu verdrängte Metcalfe Saad auf den Bank.
Auf der Gegenseite musste KSC-Trainer Christian Eichner nach dem 3:0 gegen Schalke seinen Kapitän ersetzen. Für den erkrankten Gondorf begann Jensen.
Irvine scheitert an Drewes
Die Fans von St. Pauli erlebten zunächst ein Déjà-vu: Denn die Kiezkicker fanden im ersten Durchgang genau wie in der Vorwoche nicht in ihren Rhythmus. Karlsruhe stellte clever zu, sodass meist Torhüter Vasilj aufgrund fehlender Anspielstationen die Kugel im Aufbauspiel lange am Fuß hielt.
Da bei den Gästen die Konzentration auf dem Spiel gegen den Ball lag, entwickelten sich ereignisarme erste 45 Minuten. Vasilj musste nur früh bei einem Schuss von Schleusener eingreifen (8.) und sein Gegenüber Drewes verhinderte gegen Irvine den Rückstand (33.).
2. Bundesliga - 11. Spieltag
Matanovic jubelt nach seinem Tor nicht
Doch aus dem Nichts zappelte der Ball dann noch kurz vor der Pause im Netz: Ausgerechnet Matanovic traf gegen seinen Ex-Klub. Der Angreifer, der 13 Jahre für St. Pauli aktiv war (2010 bis 2023), stand nach einer Abwehraktion von Wahl richtig und traf humorlos ins linke Kreuzeck (43.) - der 20-Jährige entschuldigte sich bei seinem Jubel bei den Heimfans.
Hürzeler reagierte und brachte mit Saad, der Afolayan ersetzte, einen frischen Offensivspieler. Weil der gewünschte Effekt ausblieb - St. Pauli agierte sogar noch harmloser als zuvor -, ging der FCSP-Coach 24 Minuten vor dem Ende ins Risiko: Mit Zoller und Sinani kamen zwei Angreifer für die Außenspieler Ritzka sowie Saliakas.
Kiezkicker nach dem Ausgleich wie ausgewechselt
Mit Ausnahme eines Flachschusses von Sinani (72.) strahlten die Hamburger weiterhin kaum Torgefahr aus, bis Eggestein sie plötzlich erlöste - natürlich brauchte die sonst ideenlose Hürzeler-Elf eine Einzelaktion: Der Angreifer behauptete sich gleich gegen drei Gegenspieler und erzielte aus der Drehung den Ausgleich (80.).
Plötzlich waren die Kiezkicker wie ausgewechselt und Angriff um Angriff rollte auf das Tor von Drewes. In der Nachspielzeit belohnten sich die Gastgeber sogar noch für ihre Drangphase in der Schlussphase. Joker Treu nagelte einen zweiten Ball - Franke hatte eine Hartel-Ecke rausgeköpft - ins rechte Eck und versetzte das Millerntor-Stadion in Ekstase (90.+2).
Durch das späte 2:1 verteidigte St. Pauli zunächst seine Tabellenführung. Stadtrivale HSV könnte heute Abend durch einen hohen Sieg noch vorbeiziehen. Karlsruhe hingegen belohnte sich für eine kämpferische Leistung noch nicht mal mit einem Zähler und hat nur noch zwei Punkte Vorsprung auf Relegationsplatz-16., den Schalke innehat.
St. Pauli empfängt am Dienstag (18 Uhr) im Pokal den FC Schalke. Karlsruhe hat in der Liga am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) Paderborn zu Gast.