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Spielervermittler-Prüfung: kicker deckt Skandal auf

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Spielervermittler-Prüfung: kicker deckt Skandal auf

Rund 45 Millionen zahlen die Klubs der 1. und 2. Bundesliga pro Saison an Spielervermittler. Ein lukrativer Job für viele. Wer offiziell in diesem Geschäft mitmischen will, braucht die Lizenz des Fußballweltverbandes (FIFA).

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Dazu muss eine Prüfung erfolgreich bestanden werden. Die Kandidaten müssen die Inhalte von über 1000 Seiten des FIFA-Reglements, die Satzungen des DFB und der DFL kennen. Schwierig!

Eigentlich schon, aber es geht auch relativ einfach. kicker-Reporter Michael Ebert hat den Praxistest gemacht - und dabei einen Skandal aufgedeckt!

Über einen Mittelsmann bekam er drei Stunden vor der Prüfung die 15 Antworten auf die FIFA-Fragen per SMS auf sein Handy gesendet. Das kostete exakt 2000 Euro.

So präpariert hatte der kicker-Reporter keine Probleme, die geforderten richtigen 14 Antworten auf die insgesamt 20 Fragen zu geben. Da nutzt es auch nichts, dass der DFB mit einem Dutzend Kontrolleuren vor Ort ist. Vor allem eine Frage muss sich die FIFA jetzt stellen lassen: Warum werden Fragen u n d Antworten bereits eine Woche vor dem Prüfungstermin an 70 Nationalverbände gefaxt? Die Möglichkeit, sich die FIFA-Lizenz zu erschwindeln, macht die Prüfung zur Farce.

Und es ist zu vermuten, dass der Handel mit den FIFA-Fragen nicht nur in Deutschland, sondern weltweit betrieben wird. Das komplette System, das mehr Seriosität in das Vermittler-Geschäft bringen sollte, steht jetzt auf dem Prüfstand.