Regionalliga

Durch Böller verletzt: Topduell Essen gegen Münster abgebrochen

Topduell im Westen konnte nicht beendet werden

Spieler durch Böller verletzt: Regionalliga-Topduell zwischen Essen und Münster abgebrochen

Die Spieler Münsters, nachdem ein Böller in ihrer Nähe explodiert ist.

Die Spieler Münsters, nachdem ein Böller in ihrer Nähe explodiert ist. imago images/Jürgen Schwarz

Das Topspiel der Regionalliga West zwischen Rot-Weiss Essen und Preußen Münster endete am Sonntagnachmittag mit einem Eklat. Nachdem Münster in der 73. Minute durch Gerrit Wegkamp die Führung Essens aus der 45. Minute durch Eisfeld (45.) ausgeglichen hatte, wurde ein Böller auf das Spielfeld geworfen.

Dieser explodierte genau im Bereich der Preußen-Ersatzspieler. Marvin Thiel fasste sich sofort ans Ohr und musste behandelt werden. Wie die SCP-Verantwortlichen später mitteilten, hat der 26-jährige Verteidiger ein Knalltrauma erlitten. Münsters Mannschaftsarzt Dr. Cornelius Müller-Rensmann stellte in Kooperation mit einem weiteren Mediziner nach einer Untersuchung fest, dass auch Jannik Borgmann (Schock) nicht mehr spielfähig war.

Das ist nicht RWE! Das ist nicht Hafenstraße!

Rot-Weiss Essen

Auf dem Platz unterbrach Schiedsrichter Christian Scherper zunächst die Partie und schickte die Mannschaften in die Kabinen. Über die Stadion-Lautsprecher wurde eine Unterbrechung von einer Viertelstunde angekündigt. Wenig später wurde die Unterbrechung für zehn weitere Minuten verlängert. Letztendlich wurde die Partie dann offiziell abgebrochen: "Das Spiel in Essen wird abgebrochen. Verletzte Spieler auf unserer Seite lassen eine Fortsetzung unter regulären Bedingungen nicht zu", ließ Münster über seinen Twitter-Kanal verlauten.

"Das Spiel ist abgebrochen… Unfassbar, was wir hier gerade gesehen haben. Statt eines sportlichen Spitzenduells auf dem Platz, entscheiden sich Einzelne, in unfairster und nicht zu tolerierender Weise das Spiel so zu beeinflussen", teilte RWE mit. "Wir verurteilen diesen Vorfall auf das Schärfste. Das ist nicht die Hafenstraße, das ist nicht RWE", sagte Essens Vorstandsvorsitzender Marcus Uhlig. "Das sind Szenen, die keiner will", äußerte Münsters Sportdirektor Peter Niemeyer.

Bereits im Hinspiel im vergangenen November hatten einige der Fans beider Vereine über die Stränge geschlagen - was für beide Klubs ein juristisches Nachspiel hatte. Wegen des Einsatzes von Pyrotechnik im Münster-Block wurden die Preußen mit einer Zahlung von 1500 Euro belegt. Wegen ähnlicher Verfehlungen eigener Fans wurde RWE sogar zu einer Geldstrafe von 5000 Euro verurteilt.

jer