Bundesliga

Protest gegen DFL-Investor: Wieder Unterbrechungen in Stadien

Viele Unterbrechungen in den Bundesliga-Stadien

Spielabbruch in Bochum abgewendet - Erneuter Fan-Protest gegen DFL-Investor

In Bochum beeinträchtigten Zaunfahnen die Sicherheit. Eine lange Pause folgte.

In Bochum beeinträchtigten Zaunfahnen die Sicherheit. Eine lange Pause folgte. IMAGO/Revierfoto

Schokoladentaler auf dem Rasen - dieses Bild ist bereits aus dem Ende des vergangenen Jahres bekannt. Seitdem die DFL Mitte Dezember den Weg für eine Partnerschaft mit einem Finanzinvestor freigemacht hatte, protestierten zahlreiche Fanszenen in den Stadien der Bundesliga und 2. Bundesliga gegen das Vorhaben.

Auch zum Auftakt der Rückrunde kam es nun in mehreren Stadien zu Protestaktionen und damit verbundenen Unterbrechungen. So verzichteten zahlreiche Kurven in den Anfangsminuten auf Unterstützung und schwiegen, auch Plakate und Gesänge gegen die DFL waren zu beobachten.

Für mehrere Minuten musste die Partie zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Dortmund unterbrochen werden. Dort warfen Fans Schokoladentaler aufs Feld, die erst beseitigt werden mussten, ehe die Partie fortgesetzt werden konnte. Auch in Freiburg und Heidenheim sowie zuvor bei Spielen der 2. Bundesliga kam es zu Protesten.

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Am Mittwoch hatte die DFL mitgeteilt, dass noch zwei Kandidaten für die strategische Partnerschaft im Rennen seien. Für eine prozentuale Beteiligung an den TV-Erlösen soll ein Finanzinvestor bis zu einer Milliarde Euro zahlen. Der Vertrag soll eine Maximallaufzeit von 20 Jahren haben und bis zum Beginn der Saison 2024/25 unterzeichnet sein.

Der Prozess läuft bis Ende März, wie die DFL nach der Mitgliederversammlung kurz vor Weihnachten erklärt hatte. Die Liga will das Geld vornehmlich für den Ausbau ihrer Infrastruktur nutzen.

Nach einstündiger Halbzeitpause: Spiel in Bochum wird fortgesetzt

Eine ungleich längere Unterbrechung, die jedoch nicht im direkten Zusammenhang mit dem Investoren-Einstieg stand, spielte sich in Bochum ab: Weil Gästefans Fluchttore und Rettungswege mit Zaunfahnen versperrt hatten, setzte Schiedsrichter Bastian Dankert die Partie nach der Pause beim Stand von 0:0 zunächst nicht fort. Erst um 17.20 Uhr, also rund 45 Minuten später als geplant, wurde die zweite Hälfte angepfiffen. Auch vor dem Anpfiff der ersten Halbzeit kam es zu einer solchen Verzögerung.

Als konkrete Ursache für die Unterbrechung gab der VfB in einem Statement am Samstagabend an, "dass der Veranstalter und die Sicherheitsbehörden im Bochumer Stadion die Rettungswege und insbesondere ein großes Fluchttor aus dem Gästefanblock trotz vorheriger Besichtigung als nicht hinreichend gangbar erachteten und somit die Veranstaltungsstätte nicht freigaben".

Die großer Verzögerung erklärten sich die Schwaben "vor allem wegen Kommunikations- und Zuständigkeitsfragen". Dabei stehe außer Frage, dass die Sicherheit im Stadion "zu jedem Zeitpunkt gewährleistet sein muss" - was auch aus Sicht der Stuttgarter nicht der Fall war.

jas, dpa

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