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Spektakulär und ohne Wechsel: Hull schlägt Leicester!

Chaos-Klub überrascht den Meister

Spektakulär und ohne Wechsel: Hull schlägt Leicester!

Synchronspringen: Diomande und Hernandez (beide am Boden) trafen mit einem "vereinten" Fallrückzieher zur Führung.

Synchronspringen: Diomande und Hernandez (beide am Boden) trafen mit einem "vereinten" Fallrückzieher zur Führung. imago

Alle Probleme des Chaos-Klubs Hull City aufzuzählen, ist gar nicht so einfach, im Umfeld kracht und scheppert es gewaltig. Wie schlecht es um den Chaos-Verein Hull City bestellt ist, zeigte auch eine Aktion der Fans. Vor dem Spiel protestierten sie mit Schildern, auf dem schlicht und einfach "No" stand. Nach dem Schlusspfiff dürfte einigen ein lautes "Yes" herausgeplatzt sein. Erstmals verlor mit Leicester ein Meister zum Auftakt, und das gegen einen totalen Außenseiter.

Unverdient? Glücklich? Mit übertriebener Härte? All das traf nicht zu, wie auch die beinahe in allen Belangen ausgeglichenen Statistiken zeigen. Zwar war Leicester in der ersten Hälfte tonangebend und hätte vor allem gegen Ende der ersten Halbzeit schlicht zuschlagen müssen, doch Fuchs nach starker Kombination (41., Keeper Jakupovic parierte) und auch Vardy nach Musa-Vorarbeit (43., über das Tor) vergaben ihre Großchancen leichtfertig. Statt 1:0 zur Pause hieß es zu allem Überfluss auch noch 0:1 aus Sicht des Meisters. In der Nachspielzeit setzte sich Davies gegen zwei Mann beim Kopfball durch. Keeper Schmeichel parierte zwar mit Mühe, doch dann setzten mit Diomande und Hernandez gleich zwei Hull-Spieler synchron zum Fallrückzieher an. Es war wohl letztlich Diomande, der den Ball fulminant unter die Latte setzte.

Die zweite Halbzeit startete ebenfalls mit einem Paukenschlag. Huddlestone holte Gray vollkommen unnötig und wohl kurz vor dem Strafraum von den Beinen, es gab dennoch Elfmeter - Mahrez stellte Sekunden nach Wiederanpfiff auf 1:1. Dass Hull in der tempo- und chancenreichen Partie aber schnell zurückschlug, hatte der Aufsteiger zu einem Großteil Leicester-Keeper Schmeichel zu verdanken. Der Däne wollte das Spiel mit einem langen Auswurf in der 57. Minute schnell machen, das Leder wurde jedoch abgefangen. Leicester befand sich schon in der Vorwärtsbewegung, die überraschten Füchse wussten eine Flanke von rechts nicht ausreichend zu klären. Nutznießer: Robert Snodgrass, der die Kugel aus elf Metern in die Maschen hämmerte (57.).

Da Mahrez in der 71. Minute bei einem Freistoß in Jakupovic seinen Meister fand und seinen Kollegen zu oft die Genauigkeit fehlte, brachte Hull City das Ergebnis tatsächlich über die Zeit - ohne dass Interimscoach Mike Phelan auch nur einmal auswechselte.

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