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Spannungen im DFB-Team? Bierhoffs Vergleich mit 2018

Vor dem "ersten Finale" gegen Spanien

Spannungen im DFB-Team? Bierhoffs Vergleich mit 2018

Lange Gesichter nach der Niederlage zum WM-Auftakt: Schlägt Deutschland gegen Spanien zurück?

Lange Gesichter nach der Niederlage zum WM-Auftakt: Schlägt Deutschland gegen Spanien zurück? IMAGO/PA Images

Am Mittwochabend gingen die deutschen Nationalspieler früh schlafen - sofern sie es denn konnten. Die große Aufarbeitung musste nach der 1:2-Niederlage gegen Japan jedenfalls vorerst warten. "Man hat gespürt: Jeder muss mal für sich sein, wir sind früh ins Bett gegangen", berichtete Oliver Bierhoff am Freitag in der ARD. "Man hatte noch nicht richtig Lust zu diskutieren."

Doch damit ging es "schon am nächsten Morgen los", so der Geschäftsführer Nationalmannschaften und Akademie. Bei der ersten Analyse habe "Hansi Flick den Finger klar in die Wunde gesteckt". Außerdem "finden verschiedene Einzelgespräche statt", verriet Bierhoff.

"Es rumort auf keinen Fall in der Mannschaft"

Wie sehr es auch unter den Spielern geknallt hat - gerade nach den deutlichen öffentlichen Aussagen von Ilkay Gündogan und Manuel Neuer -, ist derzeit Gegenstand von Spekulationen. "Es rumort auf keinen Fall in der Mannschaft", stellt hingegen Bierhoff klar und verweist auch auf den Unterschied zur Stimmung bei der WM 2018: In Russland "konnte man schon eine stärkere Spannung zwischen jüngeren und älteren Spielern spüren. Hier ist eine sehr homogene Einheit da, die ein Ziel verfolgt. Und das ist das Wichtigste: dass wir am Ende, obwohl wir unterschiedliche Vorstellungen haben, uns einem Ziel unterordnen, nämlich eine erfolgreiche WM zu spielen."

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Völlig harmonisch müsse es ohnehin nicht zugehen. "Diese Mär, dass elf Freunde da sein müssen - diese Zeiten sind vorbei und die gab es früher auch nicht", verweist Bierhoff etwa auf erfolgreiche deutsche Nationalmannschaften in den 70er-Jahren, "die teilweise nicht miteinander geredet" hätten. "Eine gewisse Reibung ist auch immer gut."

Spanien? "Das müssen wir gewinnen, das können wir gewinnen"

Aus dem Ärger über den Fehlstart ("Nach dem Spiel waren wir richtig, richtig wütend - es hat rumort im Bauch") soll neuer Mut für das Duell mit Spanien am Sonntag (20 Uhr, LIVE! bei kicker) entstehen. Bierhoff spricht von "unserem ersten Finale", dem weitere folgen sollen: "Das müssen wir gewinnen, das können wir auch gewinnen."

Dazu müsse aber vorne die Effizienz und hinten die Kompaktheit verbessert werden, fordert er. "Es passieren immer wieder Situationen, in denen wir aus dem Rhythmus kommen. Und da schaffen wir es nicht, aus dieser Unruhe wieder in die Ordnung zu kommen."

jpe