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Spanische Liga lehnt Neymar-Transfer ab

Zahlung der Ablösesumme wurde nicht akzeptiert

Spanische Liga lehnt Neymar-Transfer ab

Störgeräusche: Der Wechsel von Neymar zu Paris St. Germain ist ins Stocken geraten.

Störgeräusche: Der Wechsel von Neymar zu Paris St. Germain ist ins Stocken geraten. imago

"Wir können bestätigen, dass die Rechtsvertreter des Spielers La Liga kontaktiert haben, um die Summe zu bezahlen. Dies wurde verweigert", sagte ein Liga-Sprecher der französischen Nachrichtenagentur AFP. Der Scheck soll von Anwalt Juan de Dios Crespo, einem Spezialist in Sportrecht, eingereicht worden sein. Der namhafte Crespo fuhr mit einem Notar als Zeuge beim Ligaverband vor, doch Ligaboss Javier Tebas habe die Zahlung nicht akzeptiert - das hatte er auch schon im Vorfeld angekündigt.

Der Hintergrund: Ausstiegsklauseln müssen in Spanien vom Spieler selbst bezahlt werden. PSG müsste also Neymar 222 Millionen Euro überweisen und dieser über die Liga das Geld an Barça weiterreichen. Erhält Neymar aber von PSG das Geld, müsste er es versteuern, käme also auf weit über 222 Millionen. Und im Extremfall könnte die Liga, siehe Tebas' Aussage, die Annahme des Geldes verzögern, und das aus purem Frust. Denn in Spanien ist man wütend, dass man mit Neymar einen Marketing-Hotspot für "La Liga" verliert. Tebas sprach zuletzt von "Finanzdoping" und drohte, PSG bei der UEFA anzuzeigen.

Spielersteckbrief Neymar
Neymar

da Silva Santos Junior Neymar

Französische Liga unterstützt PSG

Frankreichs Fußball-Liga LFP hingegen hat inzwischen die spanische Liga aufgefordert, den Transfer nicht zu blockieren. "Die LFP wundert sich und versteht die Weigerung der Liga nicht, einfach die Zahlung der Ausstiegsklausel des Spielers Neymar zu akzeptieren", teilte sie am Donnerstag mit. Die französische Profi-Liga unterstütze PSG und wünsche sich, dass Neymar in die Ligue 1 kommt. Sie rief die spanische Liga auf, "sich an das Regelwerk der FIFA zu halten".

Wie geht es nun weiter? Die nächste Stufe wäre, dass die Neymar-Seite bei der FIFA vorstellig wird. Sie hofft nach wie vor, dass der Brasilianer dank einer Übergangsregelung bereits am Wochenende in der dann beginnenden französischen Liga debütieren kann (PSG trifft am Samstag um 17 Uhr zuhause auf Aufsteiger Amiens). Laut der spanischen Sportzeitschrift Marca kann die Liga den Transfer nicht blocken, die FIFA müsse zumindest provisorisch den Transfer akzeptieren. Daneben müsse die FIFA auch entscheiden, ob PSG gegen die Regeln des Financial Fair Play verstoßen hat, das wird aber erst nach dem 31. August geschehen.

las