Handball

Handball-WM: DHB-Team heute gegen den Sonderfall Schweden

Erstes K.-o.-Spiel

Sonderfall Schweden: Wie Deutschland das WM-Viertelfinale angeht

Brandgefährlich - auch fürs DHB-Team? Rechtsaußen Nathalie Hagman.

Brandgefährlich - auch fürs DHB-Team? Rechtsaußen Nathalie Hagman. imago images

Besonders macht das deutsche Viertelfinale alleine schon der Umstand, dass der letzte Testspielgegner vor der WM auch der erste in der K.-o.-Runde sein wird: Wenn die DHB-Auswahl am späten Mittwochnachmittag (17.30 Uhr) im dänischen Herning auf Schweden trifft, wird es kaum überraschende Momente geben können. 

Wenige Tage vor dem WM-Start standen sich beide Mannschaften in Ystad und Lund bereits zu zwei Testspielen gegenüber - den ersten Vergleich gewann die DHB-Auswahl überraschend mit 33:30, den zweiten Schweden deutlicher mit 30:23.

Deutschlands Co-Trainer Jochen Beppler erwartet ein "total spannendes, intensives Spiel", wie er dem kicker verrät. Für die DHB-Frauen gehe es darum, die Partie "mit aller Leidenschaft" anzugehen. Eine zentrale Aufgabe ist es, das "hervorragende Tempospiel" - speziell über Rechtsaußen Nathalie Hagman - in den Griff zu kriegen. "Wenn wir es schaffen, sie in den Positionsangriff zu ziehen", erhöhen sich die deutschen Chancen, glaubt Beppler.

Deutschland vor dem Viertelfinale: "Mit aller Leidenschaft, mit allem was wir haben"

alle Videos in der Übersicht

Dann komme es darauf an, gegen die "breite Kreisläufer-Stellung" der Schwedinnen, die gerne das Zentrum attackieren, Lösungen zu finden. Im Vergleich zur 28:30-Niederlage gegen Dänemark, einen anderen Co-Gastgeber, prophezeit Beppler "mehr antizipative Momente" in Schwedens Abwehr.

Das letzte WM-Duell gegen die Schwedinnen hat die deutsche Mannschaft in schlechter Erinnerung: Im Platzierungsspiel um Rang sieben oder acht gab es 2019 eine 24:35-Klatsche für Deutschland, das dadurch die Teilnahme an einem Olympia-Qualifikationsturnier verpasste. Mit der Viertelfinal-Teilnahme kann dem DHB-Team das schon nicht mehr passieren - die Schwedinnen und Deutschland sind durch das Ticket für die Runde der letzten Acht auch bei den Turnieren im April 2024 mit Blick auf Olympia in Paris dabei.

Von den letzten elf Duellen gewann Deutschland nur drei

Wie hoch die Hürde im Viertelfinale ist, wissen auch die DHB-Frauen. Die aktuelle Formstärke der Schwedinnen kommt noch dazu. Als einer von drei WM-Gastgebern spielte das Team von Trainer Tomas Axner bis dato ausschließlich im heimischen Göteborg - und gewann alle seine sechs WM-Spiele. Das schafften sonst nur Olympiasieger Frankreich und die Niederlande.

Während das deutsche Team seit 2007 auf den Einzug in ein WM-Halbfinale wartet, gelang das den Schwedinnen vor sechs Jahren - in Deutschland. Damals wurde die erste WM-Medaille überhaupt als Vierte hinter Frankreich, Norwegen und den Niederlanden nur hauchdünn verpasst.

Die Gesamtbilanz ist aus deutscher Sicht mit 48 Siegen, sechs Remis und 15 Niederlagen zwar positiv, allerdings gewann die DHB-Auswahl von den letzten elf Direktvergleichen nur drei.

Besonderes Augenmerk gilt am Mittwoch Jamina Roberts, Schwedens Handballerin des Jahres 2022, Kreisläuferin Linn Blohm und der bereits erwähnten Rechtsaußen Hagman. Die 32-jährige Linkshänderin, die wie Julia Maidhof, Mia Zschocke und Isabel Roch für den rumänischen Klub Ramnicu Valcea spielt, war mit 71 Treffern Torschützenkönigin der WM 2021 und mit 43 Toren die beste schwedische Werferin bei der EM 2022. Auch aktuell liegt sie in der teaminternen Wertung mit 33 Treffern vor Roberts (26).

msc

Vier spielen im Ausland: Der deutsche Kader für die Frauen-WM