Benfica-Coach Bruno Lage rotierte nach dem 4:1-Erfolg bei CD Feirense in der Liga kräftig: So begannen Corchia, Jardel, Fejsa, Gedson, Rafa Silva und Cervi statt Ferro, André Almeida, Taarabt (alle nicht im Kader) sowie Pizzi, Florentino Luis und dem Ex-Frankfurter Seferovic (alle Bank).
Frankfurts Trainer Adi Hütter entschied sich nach dem 2:1-Last-Minute-Sieg beim FC Schalke 04 zu einer etwas defensiveren Variante: Statt de Guzman und Willems begannen Ndicka und Rode (nach Wadenproblemen). Hasebe rückte aus der defensiven Dreierkette auf die Sechserposition.
Ndicka zeigt Nerven, Trapp kommt zu spät
Beide Mannschaften hielten sich von Beginn an nicht lange mit Mittelfeldgeplänkel auf. Nach Balleroberung versuchten beide Teams, blitzschnell umzuschalten und in Abschlusspositionen vorzudringen. Nach einem Fehler von Jardel hatte Jovic auf dem Weg zum Tor schon früh viel Platz, doch Grimaldo verhinderte aus Sicht der Gastgeber Schlimmeres (4.). Im weiteren Verlauf ging es hin und her, auch Benfica sorgte mit viel Tempo im Spiel immer wieder für Unordnung in der SGE-Defensive. Besonders in der 20. Minute: Nach Zuspiel von Joao Felix tauchte Gedson frei vor Trapp auch, wurde jedoch von Ndicka, der keine Chance hatte, an den Ball zu kommen, von hinten zu Boden geschubst. Die Folge: Strafstoß und Platzverweis für den Franzosen. Joao Felix verwandelte sicher, obwohl Trapp die Ecke geahnt hatte (21.).
Europa League, Viertelfinal-Hinspiele
Hasebe rückte daraufhin zurück in die Dreierkette. Nachdem die Eintracht zunächst ein wenig Mühe mit den nun frech aufspielenden Portugiesen hatte, entwickelte sich gegen Ende der ersten Hälfte wieder ein offener Schlagabtausch. Nachdem Rebic nach einem Konter schon kurz zuvor gerade noch geblockt worden war (39.), bereitete er kurz darauf gekonnt den Ausgleich vor. Die Vorarbeit des Kroaten veredelte Jovic eiskalt (40.). Die Freude über den Ausgleich währte nur kurz. Denn Joao Felix erzielte in der 43. Minute mit einem Distanzschuss ins linke unter Toreck, der für Trapp, der etwas zu spät kam, nicht unhaltbar aussah. Kurz darauf verhinderte der Keeper allerdings gegen Cervi das 3:1 (45.). In der Nachspielzeit jubelte dann wieder die Eintracht, doch da Costa stand beim vermeintlichen 2:2 von Kostic in der Schussbahn im Abseits (45.+2). So blieb es zur Pause bei der Benfica-Führung.
Joao Felix nicht zu stoppen - Pacienca mit Gefühl
Nach der Pause erwischte Benfica die Hessen kalt. Ein Abschluss von Rafa Silva aus stark abseitsverdächtiger Position touchierte den Außenpfosten (49.). Kurz darauf stand es bereits 3:1: Joao Felix verlängerte einen Eckball etwas glücklich mit dem Nacken zu Ruben Dias, der aus kurzer Distanz einköpfte (50.). Wenig später war Joao Felix wieder selbst zur Stelle. Nach Hereingabe von links erzielte das 19-jährige Toptalent mit einem unplatzierten Schuss per Direktabnahme durch die Beine von Trapp das 4:1 (54.). Wenig später reagierte Hütter und nahm den mit einer Gelben Karte belasteten Jovic für den defensiv orientierten de Guzman vom Feld. Dennoch bot sich dem ebenfalls auf der Gegenseite gekommenen Ex-Frankfurter Seferovic am Strafraumrand eine gute Chance, die Trapp jedoch mit dem Fuß vereitelte (69.).
Statt 5:1 stand es wenig später 4:2. Denn der erst wenige Minuten zuvor eingewechselte Pacienca traf nach einem Eckball im Rückwärtsspringen per Kopf ins rechte Toreck (72.). In der Schlussphase wirkte die SGE trotz Unterzahl sogar ein wenig munterer als Benfica. Kostic zielte aus halblinker Position nur knapp über das Tor (78.), Seferovic tat es ihm kurz vor Schluss gleich (88.). Letztlich blieb es nach einer turbulenten Partie beim Zwei-Tore-Rückstand aus Sicht der Hessen. Ein 2:0-Erfolg im Rückspiel in Frankfurt würde dem Bundesligisten damit genügen.
Ehe das Rückspiel am nächsten Donnerstag (21 Uhr) in der Frankfurter Arena steigt, ist Benfica noch am Sonntag (21 Uhr) gegen Vitoria Setubal in der Pflicht. Die Eintracht empfängt eine Stunde zuvor den FC Augsburg.