Bundesliga

Skripniks Bremer bestehen den Charaktertest

Eggestein und Guwara in der Startelf

Skripniks Bremer bestehen den Charaktertest

Von Beginn an mit dabei: Bremens Nachwuchsverteidiger Leon Guwara (li., gegen Demirspors Özgöz) durfte in der "Stammelf" auflaufen.

Von Beginn an mit dabei: Bremens Nachwuchsverteidiger Leon Guwara (li., gegen Demirspors Özgöz) durfte in der "Stammelf" auflaufen. imago

Aus dem Bremer Trainingslager in Belek berichtet Hans-Günter Klemm

"Natürlich sieht dieser Erfolg gut aus", kommentierte Viktor Skripnik das Resultat, schränkte indes sofort ein: "Es ist nur Vorbereitung. Wichtiger ist für uns der Wettbewerb, da müssen wir Punkte holen." Für den Werder-Trainer war dieses Spiel geradezu ein Charaktertest. Besonders erfreute ihn die Begeisterung, mit der seine Schützlinge alles angegangen waren und die Strapazen gemeistert hatten nach dreistündigem Flug und dem Temperaturwechsel vom kalten Deutschland ins zwar feuchte, aber milde Klima der Türkei.

Spielersteckbrief M. Eggestein
M. Eggestein

Eggestein Maximilian

Spielersteckbrief Guwara
Guwara

Guwara Leon

Gerade mal zwei Stunden lagen zwischen der Ankunft im Hotel und der ersten körperlichen Ertüchtigung. Skripnik schickte sogleich seine nominell stärkste Formation aufs Feld mit zwei kleinen Überraschungen: Rechts verteidigte Leon Guwara anstatt Theodor Gebre Selassie und im zentralen offensiven Mittelfeld erhielt Maximilian Eggestein eine Chance. Diesem gelang mit einem Abstauber nach einer glänzenden Einzelaktion von Clemens Fritz die Führung (27.). Anthony Ujah mit einem Kopfball (30.) und Fritz (39.) mit einem Linksschuss erhöhten für die Norddeutschen, die gegen die Türken klar das Geschehen bestimmten und teilweise recht gute Kombinationen zeigten.

Terims Erben überfordert

Der totale Wechsel in der Pause, wodurch 24 Profis zum Einsatz kamen, machte sich nicht nachteilig bemerkbar. Felix Kroos erhöhte in der 50. Minute und verlieh somit den Aktionen der zweiten Garnitur zusätzliche Sicherheit. Lorenzen (63.), Öztunali (69.) und Bartels (85.) erhöhten gegen den Verein, dessen berühmtester Fußballer ein Idol in der Türkei ist: Fatih Terim, der erfolgreichste Trainer des Landes, zum dritten Mal nun Betreuer der Ländermannschaft. Die Erben des Nationaltrainers konnten in keiner Weise an die Klasse der lebenden Legende heranreichen und waren nicht mehr als ein willkommener Sparringspartner.

Als die Bremer Delegation am späten Nachmittag in Antalya aus dem Flieger stieg, hatte noch nicht festgestanden, ob das Testspiel am Anreisetag stattfinden könnte. Wolkenbruchartiger Regen den Tag über sowie eine Unwetterwarnung für den Abend ließen Zweifel aufkeimen, ob überhaupt gespielt werden könnte. Erst gut eine Stunde vor dem Anpfiff bestätigten die Bremer die Austragung der Partie gegen Adana Demirspor. Viel Aufregung um den ersten Test in der Türkei. Zunächst sollte der Erstligist gegen Besiktas am Abend bei einer Stadioneinweihung antreten. Nun alles eine Nummer kleiner: Ein Zweitligist aus der Türkei als Gegner in dem kleinen Stadion, das zum Komplex des Luxushotels Regnum Carya gehört, wo Werder bis zum 17. Januar bleiben wird.

Werder 1. Halbzeit: Wiedwald - Guwara, Galvez, Vestergaard, S. Garcia - Bargfrede (30. Fröde) - Fritz, Eggestein, Grillitsch - Pizarro, Ujah.
2. Halbzeit: Zetterer - Gebre Selassie, Lukimya (77. Fröde), Hüsing, Sternberg - Kroos - Papunashvili, U. Garcia, Öztunali - Lorenzen, Bartels

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