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Michael Skibbe bei Griechenland vor dem Aus: "Sanduhr ist fast leer"

Griechen brauchen ein Fußball-Wunder

Skibbe vor dem Aus: "Sanduhr ist fast leer"

Fassungslos in Zagreb: Michael Skibbe war im Hinspiel gegen die Kroaten der Verzweiflung nahe.

Fassungslos in Zagreb: Michael Skibbe war im Hinspiel gegen die Kroaten der Verzweiflung nahe. imago

Ein 3:0 brauchen die Hellenen, um ein Wunder zu schaffen. "Der Fußball schreibt ja manchmal verrückte Geschichten. Deshalb werden wir uns auch noch nicht aufgeben, sondern im Rückspiel alles versuchen, um das Unmögliche noch möglich zu machen", stemmt sich Skibbe bei "Nitro" vor dem Rückspiel verbal dem scheinbar Unausweichlichen entgegen.

Auf dem Platz müssen es seine Spieler richten. Die Hoffnung ist allerdings gering, auch weil sich die griechische Defensive in Zagreb als zu anfällig präsentiert und im Offensivwirbel der Feurigen zu oft den Überblick verloren hatte. Die Kroaten mit ihrer gefährlichen Offensivreihe mit Regisseur Luka Modric, Andrej Kramaric, Ivan Perisic und Nikola Kalinic - allesamt Torschützen im Hinspiel - scheinen jederzeit in der Lage, ein Tor zu erzielen, was die Aufgabe Griechenlands noch erschweren würde.

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SportDAY: "Letztes Spiel für Skibbe"

Der drohende WM-K.o. jedenfalls wirft seine Schatten voraus. In Skibbe, der laut Medienberichten zu sehr auf Spieler gesetzt hatte, die in ihren Vereinen zu wenig Einsatzzeit und Spielpraxis hätten und damit den Anforderungen nicht gewachsen waren, hat sich die griechische Presse auf den Schuldigen eingeschossen. "Auf Wiedersehen! Letztes Spiel für Skibbe", titelte die Athener Sportzeitung "SportDAY" am Samstag. "Ende der Zeit für Skibbe. Die Sanduhr ist fast leer", schrieb die Sportzeitung "SporTime".

Spielbericht

Doch soweit ist es noch nicht. Skibbe erhofft sich vom Comeback von Kostas Manolas, der wegen einer Sperre in Zagreb nicht dabei sein hatte können, mehr Stabilität. Auch die Rückkehr zur gewohnten Vierer-Abwehrkette - der deutsche Coach hatte am Donnerstag mit einer Dreierreihe aufgewartet - könnte dem Team mehr Sicherheit verleihen.

Selbstkritischer Sokratis stellt sich vor Skibbe

Die Mannschaft um den Dortmunder Sokratis, dessen Tor im Hinspiel wenigstens einen kleinen Hoffnungsschimmer versprüht, steht hinter dem 52-Jährigen: "Der Trainer hat keine Schuld. Wenn wir sehen, wie wir die Tore kassierten, dann wird man es klar erkennen, dass wir alle Fehler auf einmal gemacht haben. Das Spielsystem spielte dabei die kleinste Rolle", sagte er im griechischen Fernsehen. Sokratis rief die Fans auf, trotz ihrer Enttäuschung am Sonntagabend in der Georgios Karaiskakis Arena für Unterstützung zu sorgen.

Finden sich die Griechen auch bei der WM 2018 in der Zuschauerrolle wieder, wird es wohl eng für Skibbe. Dann zählt vielleicht nicht mehr, dass er dem griechischen Fußball in seiner Amtszeit binnen zwei Jahren neues Leben eingehaucht hat. Der Vertrag des früheren Bundesligatrainers läuft jedenfalls nach dem Rückspiel aus.

jch

Bilder zur Partie Kroatien - Griechenland