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La Liga: Real Madrid ist zum 36. Mal spanischer Meister

Herausragende Defensive trotzt Kreuzbandrissen

Sinnbild Bellingham: Real ist Meister - Jetzt wartet Ancelottis größte Herausforderung

Protagonisten des spanischen Meisters: Jude Bellingham, Carlo Ancelotti, Antonio Rüdiger (v. li.).

Protagonisten des spanischen Meisters: Jude Bellingham, Carlo Ancelotti, Antonio Rüdiger (v. li.). imago images (3)

Ob es die Spieler und Verantwortlichen rechtzeitig auf die heimischen Sofas geschafft haben, ist zwar nicht überliefert. Auf dem Rasen feierten die Königlichen ihre 36. Meisterschaft, zwischen den Halbfinal-Spielen gegen den FC Bayern in der Champions League, jedenfalls nicht mehr.

Als Real am Samstagabend das Heimspiel gegen Cadiz kurz nach 18 Uhr für sich entschieden hatte (3:0), stand der Liga-Titel noch nicht fest. Das war erst rund zweieinhalb Stunden später der Fall, weil der FC Barcelona im Verfolgerduell mit dem FC Girona (nun definitiv in der Königsklasse) stürzte - nach 2:1-Führung hieß es am Ende 2:4. Vier Spiele vor Schluss sind die Madrilenen an der Tabellenspitze um 13 Punkte enteilt. Entscheidung.

Die Vorentscheidung war am Abend des 21. April gefallen, als Real auch den zweiten Liga-Clasico für sich entschied - erneut durch ein Siegtor von Jude Bellingham in der Nachspielzeit. Diese beiden späten Treffer waren sinnbildlich für eine Saison, in der die Schlagzeilen vor allem dem beeindruckend aufspielenden englischen Neuzugang gehörten. Der ehemalige Dortmunder Bellingham, erst 20 Jahre jung und am Samstag mit dem vorentscheidenden 2:0, hat sogar noch Chancen, Torschützenkönig zu werden.

Rüdiger mausert sich zum Abwehrchef

Doch es war wohl weniger die Offensive, die dem Rekordmeister seine 36. "Liga" einbrachte. An dieser Front konnten Barcelona und Girona mithalten. Die starke Defensive hob Madrid (nur 22 Gegentore nach 34 Ligaspielen) weitaus deutlicher von der Konkurrenz ab. Obwohl die Mannschaft von Carlo Ancelotti Stammkeeper Thibaut Courtois sowie die gesetzten Innenverteidiger Eder Militao und David Alaba (allesamt Kreuzbandrisse) ersetzen musste. Zwischen den Pfosten entwickelte sich Andriy Lunin zu einem würdigen Vertreter, in der Abwehr mauserte sich Antonio Rüdiger zum neuen Chef.

Die La-Liga-Saison 2023/24, das haben auch die beiden deutlichen Siege gegen Überraschungsmannschaft Girona bewiesen (3:0, 4:0), wird mit einem verdienten Meister enden, der seiner Konkurrenz überlegen war. Die größte Herausforderung für Ancelotti, der noch einmal verlängert hat, folgt nun im kommenden Jahr, wenn in der Offensive mit Endrick und womöglich Kylian Mbappé nachgerüstet wird: Der bis dato letzte Trainer, der den Liga-Titel mit Real Madrid verteidigen konnte, war Leo Beenhakker - 1989.

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