Junioren

Serra mit Köpfchen! Jetzt warten Zidane & Co.

Özcan und Gül treffen nur Aluminium

Serra mit Köpfchen! Jetzt warten Zidane & Co.

War nach seinem Treffer von keinem der Mitspieler einzufangen: Stoßstürmer Janni Serra (Mitte) von Borussia Dortmund.

War nach seinem Treffer von keinem der Mitspieler einzufangen: Stoßstürmer Janni Serra (Mitte) von Borussia Dortmund. Getty Images

Um das große Ziel, den Einzug ins Endspiel, zu erreichen, warf Coach Wück im Vergleich zum Viertelfinale, das 4:2 im Elfmeterschießen gegen Spanien gewonnen wurde , die Rotationsmaschine an und stellte gleich auf fünf Positionen um: Karakas, Abu Hanna, Schmidt, Köhlert und Sturmspitze Eggestein fielen allesamt aus dem Team, dafür kamen Akyol, Saglam, Burnic, Özcan und Serra neu rein.

Sein Pendant Mikhail Galaktionov sah nach dem überraschenden 1:0-Erfolg über Titelverteidiger England nicht derart großen Handlungsbedarf: Kudryavtsev, Tsygankov und Lysov bekamen eine Pause, dafür sollten sich Galanin, Selyukov und Lomovitski bewähren.

Russen überraschen, Özcans Distanzhammer auch

In der ersten Viertelstunde stellten die Russen, die Wück im Vorfeld für deren defensive Kompaktheit und Konterstärke gelobt hatte, das DFB-Team durch aggressives Pressing vor größere Probleme. Der Spielaufbau von hinten heraus gelang höchstens sporadisch, nach dem zweiten oder dritten Abspiel war das Leder auch schon wieder weg. Selbst verpassten es die Russen allerdings offensiv wirkliche Torgefahr zu entwickeln. Bis zur ersten deutschen Chance dauerte es bis zur 16. Minute, aber dann: Spielmacher Özcan (1. FC Köln) bekam das Leder gut 18 Meter vor dem Tor und setzte das Spielgerät mit einem krachenden Versuch an die Latte.

Gül köpft nur an den Pfosten

Das Halbfinale

Sechs Minuten später meldete sich die kleine "Sbornaja" nach einer Ecke von Kapitän Makhatadze erstmals an (22.), gefährlicher wurde es bei Pletnevs Abschluss, der Keeper Frommann vor die erste kleinere Bewährungsprobe stellte (30.). Bis zur Pause übernahm dann wieder die deutsche Elf das Kommando und scheiterte zum zweiten Mal unglücklich am Torgestänge: Ein starker Freistoß von Saglam auf den zweiten Pfosten fand den völlig alleingelassenen Gül, der Innenverteidiger traf per Kopf aber nur Aluminium (38.).

Passlack dreht auf, Golonin prüft Frommann

Nach dem Seitenwechsel setzte sich der intensive Schlagabtausch aus den ersten 40 Minuten fort. Erst ließ Passlack zwei Gegner stehen und wurde geblockt, Serras Nachschuss geriet zu ungenau (44.). Direkt anschließend suchte Galanin auf der Gegenseite vergeblich aus spitzem Winkel sein Glück (45.). Das gefährlichere Team blieb fortan aber das deutsche, das durch Passlack zwei dicke Möglichkeiten liegen ließ (51., 64.).

Speziell im zweiten Durchgang kaum zu stoppen: U-17-Kapitän Felix Passlack (Mitte).

Speziell im zweiten Durchgang kaum zu stoppen: U-17-Kapitän Felix Passlack (Mitte). Getty Images

Den entscheidenden Nadelstich setzte die deutsche U 17 dann in der 69. Minute, als Akyol auf links seelenruhig flanken durfte und dabei Serra mustergültig bediente. Der Stoßstürmer stieg unbedrängt hoch und setzte das Spielgerät per Kopf neben den rechten Pfosten - 1:0. Anschließend wurde die Partie immer zerfahrener, die Russen liefen wütend an, die Deutschen versuchten die Defensivordnung zu behalten. Ihre sich bietenden Konterchancen nutzte die Wück-Elf nicht konsequent genug. Dennoch reichte es am Ende für den verdienten Sieg und den Einzug ins Finale, dort wartet mit Frankreich und Keeper Luca Zidane, Sohn von Ex-Weltstar Zinedine, am Freitag (19 Uhr, LIVE! bei kicker.de) ein harter Brocken.