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Serie A: Sportminister dämpft Hoffnungen auf baldige Wiederaufnahme

Serie-A-Klub sprechen sich eindeutig für Fortsetzung aus

Serie A: Sportminister dämpft Hoffnungen auf baldige Wiederaufnahme

Bremst die Erwartungen an einen schnellen Neustart: Italiens Sportminister Vincenzo Spadafora.

Bremst die Erwartungen an einen schnellen Neustart: Italiens Sportminister Vincenzo Spadafora. imago images

In einer offiziellen Erklärung vom Montagabend gab die Serie A bekannt, der Liga-Rat sei einstimmig der Meinung, "die Saison 2019/20 zu Ende zu spielen - sofern die Regierung dies zulässt". Bereits am Mittwoch will die Liga tagen, um über die Pläne zum Neustart der Meisterschaft zu beratschlagen.

Am Dienstag folgten auch die Serie-A-Klubs. Sämtliche 20 Vereine sprachen sich für ein reguläres Ende der Saison nach einem möglichen Ende des Lockdowns durch die Politik aus. Das einstimmige Votum überrascht etwas, hatten doch bis zuletzt sieben Vereine Serie-A-Teams Bedenken gegen eine Fortführung der Saison vorgebracht. Neben Cagliari Calcio waren dies mit Brescia Calcio, dem FC Turin, Udinese Calcio, Sampdoria Genua, dem FC Genua und SPAL Ferrara sechs Klubs aus dem Norden Italiens, der besonders unter der Corona-Pandemie zu leiden hat.

Gewerkschaft will schnell wieder spielen - Sportminister bremst

Auch die italienische Spielergewerkschaft AIC hatte sich zuletzt in einer Pressemitteilung für einen Neustart der Serie A ausgesprochen: "Wir wollen so rasch wie möglich mit höchster Sicherheitsgarantie und nach gründlichen Gesundheitschecks wieder aufs Spielfeld zurück."

Diese Erwartungen wurden allerdings von Sportminister Vincenzo Spadafora gedämpft. Weder der Neustart der Fußballmeisterschaft noch eine Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs seien für den 4. Mai gesichert, sagte er dem TV-Sender Rai 2. Bis zu diesem Zeitpunkt ist der Wettbewerb offiziell ausgesetzt. Auch eine Rückkehr in den Trainingsalltag werde nicht automatisch eine zeitnahe Wiederaufnahme des Spielbetriebs nach sich ziehen, so Spadafora.

Schiedsrichter treffen Vorkehrungen

Für den Fall des Neustarts hat der nationale Schiedsrichterverband bereits Vorkehrungen getroffen. So soll der Videobeweis weiterhin eingesetzt werden, die Zahl der dafür eingesetzten Schiedsrichter aber verringert werden, um die Regeln des Social Distancings einzuhalten. Außerdem sollen Schiedsrichter verstärkt in ihrer Heimatregion eingesetzt werden, um lange Reisen zu vermeiden.

Nicht nur die Schiedsrichter, auch der Verband arbeitet am Neustart. Verbandspräsident Gabriele Gravina legte der Regierung in Rom zuletzt einen Maßnahmen-Katalog vor, den die Klubs beim Neustart einhalten sollen.

Sollte die Saison doch abgebrochen werden, plädierte Giovanni Malago, Präsident von Italiens Olympischem Komitee, dafür, keinen Titel in der Serie A zu vergeben. "Das wäre meiner Ansicht nach vernünftig und sollte alle Sportarten betreffen", sagte Malago. Aktuell führt Juventus Turin die Tabelle mit einem Punkt Vorsprung auf Lazio Rom an.

mib/sid

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