Der Moment der Entscheidung: Gyan verwandelt den Strafstoß souverän. picture alliance
Mit Ghana und Serbien traten die beiden deutschen Gruppengegner gegeneinander an. Bei den Serben mussten alle vier Bundesligaakteure zunächst auf der Bank Platz nehmen. Serbiens Coach Radomir Antic setzte im Angriff auf Pantelic, der einst für Hertha BSC auf Torejagd ging.
Ghanas serbischer Trainer Milovan Rajevac nominierte Kevin-Prince Boateng im Mittelfeld. Der in Berlin aufgewachsene Bruder des deutschen Nationalspielers Jerome hatte mit seinem Foul gegen Michael Ballack vor dem Turnier für Aufsehen gesorgt. Mit Leverkusens Sarpei sowie den Hoffenheimern Vorsah und Tagoe standen drei aktuelle Bundesligaspieler in der Startformation der Afrikaner.
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Unmittelbar nach dem Anpfiff schnappte sich Pantelic die Kugel und versuchte es schon nach zehn Sekunden mit einem Fernschuss, der allerdings knapp am Tor vorbeistrich. Beiden Teams war die Nervosität bei diesem ersten Spiel der WM deutlich anzumerken. Vor allem die Serben machten einen unsicheren Eindruck. Selbst technisch so beschlagenen Spielern wie Stankovic unterliefen zahlreiche Fehler. Doch die Ghanaer wussten daraus kein Kapital zu schlagen. Im Abschluss offenbarten die Afrikaner bei den wenigen Torchancen deutliche Mängel.
Nach der Pause übernahm Ghana sofort das Kommando. Das Team von Trainer Rajevac kam sehr engagiert aus der Kabine und machte viel Druck. Auf der Gegenseite boten sich dadurch den Serben aber mehr Räume, schnell nach vorne zu spielen, so dass sich ein offener Schlagabtausch entwickelte. Bei der größten Gelegenheit hatte Ghanas Asamoah Gyan Pech, dass sein Kopfball am rechten Pfosten von Serbiens Gehäuse landete (60.).
Die Schlussviertelstunde musste Serbien in Unterzahl bestreiten. Lukovic sah für ein Foul an Ayew Gelb-Rot (74.). Dennoch hatten die Europäer danach eine dicke Tormöglichkeit: Krasic zog aus elf Metern Entfernung ab, doch Kingson riss die Fäuste hoch und entschärfte den Schuss (79.). Nach der anschließenden Ecke köpfte Vidic nur knapp über den Kasten (80.). Und nur wenige Minuten später vergab Jovanovic die nächste Chance (83.).
Doch dann brachte eine Dummheit des Stuttgarters Kuzmanovic Ghana auf die Siegerstraße. Der Bundesliga-Profi ging im Strafraum mit der Hand zum Ball und Asamoah Gyan verwandelte den fälligen Handelfmeter sehr souverän (84.).
Mit Ghana feierte die erste afrikanische Mannschaft einen Sieg beim WM-Turnier in Südafrika. Durch den verdienten Dreier gegen wenig überzeugende Serben ist das Team auf Kurs Achtelfinale.
Während Serbien am Freitag in Port Elizabeth auf Deutschland trifft, muss Ghana am Samstag um in Rustenburg gegen Australien antreten.