Reals Trainer Zinedine Zidane brachte Casilla für den angeschlagenen Torhüter Navas, auf der Rechtsverteidiger-Position durfte der 18-jährige Achraf von Beginn an ran.
Trotz der politischen Unruhen gastierte Real Madrid beim katalanischen Aufsteiger FC Girona. Und der Aufsteiger stellte die Blancos direkt vor Probleme. Mit viel Aggressivität in der Zweikampfführung eroberten die Gastgeber im Mittelfeld die Bälle und hielten die Real-Defensive mit ihren Vorstößen auf Trab: Nach einem Benzema-Handspiel im eigenen Strafraum (7.), einem Portu-Abschluss (9.) und einem starken Schlenzer von Maffeo, der an den Innenpfosten klatschte (11.), wäre eine Girona-Führung durchaus verdient gewesen, es kam aber ganz anders: Keeper Bournou ließ einen harmlosen Ronaldo-Abschluss abklatschen, Isco staubte ab - 1:0 für die Gäste (12.).
Girona spielt unbeeindruckt weiter
Von der Führung nahezu unbeeindruckt, lief Girona weiter an. Während Sergio Ramos in der 18. Minute noch souverän gegen Portu klärte, brachte er nur zwei Minuten später seinen Schlussmann mit einem schlampigen Rückspiel in Bedrängnis, Stuani konnte von dieser Nachlässigkeit aber nicht profitieren (20.). Von Real war weiterhin nicht wirklich viel zu sehen. Während die nächste Chance den Hausherren gehörte (22.), verbuchten die Madrilenen erst in der 28. Minute die nächste Gelegenheit. Dass es mit 1:0 für die Gäste in die Pause ging, hatte die Zidane-Elf einmal mehr dem Tor-Gestänge zu verdanken: Nach einer Aday-Flanke verlängerte Portu per Kopf, überwand Casilla, scheiterte aber am Innenpfosten (36.).
Auch nach dem Seitenwechsel beherrschte nicht der elfmalige Champions-League-Sieger, sondern das Team, das in dieser Spielzeit erstmalig in der höchsten spanischen Spielklasse aufläuft, die Begegnung. Und das Engagement, dass die Katalanen an den Tag legten, machte sich nun auch bezahlt: Nach einem starken Solo von Pere Pons blieb Stuani eiskalt und erzielte aus elf Metern den Ausgleich (54.). Real war geschockt, Girona drängte und traf weiter: Erneut war es Pere Pons, der abzog, Portu hielt aus abseitsverdächtiger Position die Hacke hin und drehte die Partie (58.).
Keine Gefahr durch Real
Die Gäste machten nicht den Eindruck, als dass sie gegen den Kontrahenten, der mit den Treffern noch einmal die zweite Luft bekommen hatte, noch zum Ausgleich kommen würden. Zwar warfen Ronaldo & Co. alles nach vorne, viel Gefahr produzierten die Madrilenen allerdings nicht. Ronaldos Kopfball nach einem Kroos-Freistoß hatte Bounou sicher (73.), in der 81. Minute wurde der Portugiese im Strafraum von Bernardo fair vom Ball getrennt. Kurz vor Spielende zappelte der Ball zwar im Tor der Hausherren, doch Iscos Treffer wurde aufgrund einer Abseitsposition die Anerkennung verweigert (85.). Letztlich biss sich der haushohe Favorit am tapfer kämpfenden Aufsteiger die Zähne aus, kassierte die zweite Saisonniederlage und ließ Federn im Kampf um die Meisterschaft.