3. Liga

Schmitt und der Offensivgeist

Aalen: Neue Arbeitseinteilung

Schmitt und der Offensivgeist

Edgar Schmitt

Gibt die Richtung vor: Trainer Edgar Schmitt. imago

Abgesehen vom lange verletzten Sandro Cescutti hat Aalen keinen Spieler verloren, den es nicht ohnehin abgeben wollte. Das gilt auch für den lange gesetzten Stürmer Marcus Steegmann. Außerdem gegangen sind Serdar Kurt, Adam Fall, Angelo Donato, Fabian Ewertz und Björn Joppe.

Stürmer Christoph Teinert (Burghausen), Mittelfeldspieler Kristoffer Anderson (Mönchengladbach II) und Abwehrspieler Benjamin Schöckel (Wehen-Wiesbaden) können Führungsaufgaben übernehmen. Pascal Bader (FC Luzern) ist ein erfahrener Defensivmann. Hinzu kommen mit Timo Reus (St. Pauli) ein routinierter Ersatztorhüter sowie mit Anton Shynder (Greuther Fürth II), Mario Hohn (VfB Stuttgart) und Torwart Daniel Wagner (Seligenporten) hoffnungsvolle Nachwuchstalente.

Tests gegen die niederklassigeren Gegner aus Heuchlingen (5:0), Bühlerzell (12:0) und Stimpfach (7:0) verliefen normal. Beim 2:1-Sieg über Österreichs Zweitligist Lustenau (Tore: Teinert, Sailer) wurde der VfR erstmals gefordert.

Die Offensive (Saison 2007/2008: 64 Tore) ist Aalens große Stärke. Außerdem haben die vielen jungen Spieler im Aufstiegskampf gelernt, mit dem Druck umzugehen. Für die zuletzt umstrittenen Positionen wurden vier erfahrene Spieler mit Erstligaerfahrung verpflichtet, die für mehr Ruhe sorgen können. So stark die Offensive ist, so anfällig war vergangene Saison die Defensive. 45 Gegentore sagen für einen Meisterschaftskandidaten alles.

Die Grundformation ist ein 4-4-2-System mit Raute. Je nach Gegner ist ein 4-2-3-1 mit zwei Sechsern oder ein 3-4-2 möglich.

Die Aufgaben wurden neu verteilt und klarer definiert. Trainer Edgar Schmitt, Co-Trainer Rainer Kraft und Geschäftsführer Martin Braun arbeiten eng zusammen und haben im sportlichen Bereich das alleinige Sagen. Zudem werden professionellere Strukturen geschaffen (Nachwuchsleistungszentrum, Scouting-Bereich).

Seit der Trennung von Manager Helmut Dietterle ist Ruhe eingekehrt. Anders als in den Jahren davor wird nicht mehr vom Aufstieg geredet. "Platz acht ist realistisch", sagt Trainer Edgar Schmitt und fügt hinzu: "Wenn wir gut starten und stabiler werden, ist auch mehr drin."

Aalen ist im Aufstiegskampf nur an sich selbst gescheitert. Qualitativ ist der Kader jetzt stärker besetzt. Ein Platz im vorderen Drittel ist Pflicht. Schafft es der VfR Aalen, das gesamte Abwehrverhalten zu stabilisieren, ist ein Platz unter den ersten fünf möglich.

Alexander Haag