Int. Fußball

Nach Tor-Rekord: Schmerzhafte Ehre für Haaland

Welche Rolle Grealish beim historischen Tor spielte

Schmerzhafte Ehre für Rekordmann Haaland - und sein "peinliches" Hobby

Hinein ins Spalier: Erling Haaland (re.).

Hinein ins Spalier: Erling Haaland (re.). IMAGO/Action Plus

Gary Lineker spendete Trost. "Meine Gedanken sind bei Alan Shearer in dieser schwierigen Zeit", twitterte der Ex-Profi und TV-Moderator am Mittwochabend und meinte natürlich kein Wort davon ernst. Shearer hatte soeben - genau wie Andy Cole - nach fast 30 Jahren den Rekord für die meisten Tore in einer Premier-League-Saison an Erling Haaland verloren.

In seinem ersten Jahr in England steht der Angreifer von Manchester City schon nach 33 von 38 Spieltagen bei 35 Treffern (obwohl er zweimal fehlte). Beim 3:0-Heimsieg gegen West Ham United traf er in der 70. Minute zum vorentscheidenden 2:0 - wie abgemacht auf Vorlage von Jack Grealish. "Jack und ich haben vor dem Spiel gesprochen, und er hat gesagt, er will mir den Assist für den Rekord geben", berichtete Haaland nach dem Schlusspfiff bei "Sky Sports". Da hatte er bereits Schmerzen.

Denn als der Ex-Dortmunder den Rasen verlassen wollte, formierten sich seine Teamkollegen zu einem Spalier ihm zu Ehren, bei dem sie ihm alle kräftig auf den Rücken "klopften". "Das war ein schönes Gefühl", so Haaland, aber auch "wirklich schmerzhaft". Gleichzeitig erwähnte er noch pflichtbewusst, dass vor allem der Sieg wichtig gewesen sei. ManCity träumt ja vom Triple.

Shearer trauert nicht um Rekord: "Er ist der Beste"

Und so hatte Haaland auch wenig Spektakuläres zu berichten, als es darum ging, wie er diesen "besonderen Abend" ausklingen lassen werde. "Ich gehe jetzt nach Hause, spiele ein paar Videospiele, esse etwas und schlafe dann. Und dann denke ich an drei Punkte gegen Leeds." Was er zockt? "Das kann ich nicht sagen, das ist zu peinlich."

Nicht nur wegen der bei jeder Gelegenheit betonten Professionalität seines Torjägers sprach Pep Guardiola einmal mehr davon, wie "besonders" Haaland "als Person" sei, als Spieler sowieso. "Er hat unser Spalier wegen seines unglaublichen Meilensteins verdient", sagte der Trainer. "Natürlich wird er oder ein anderer Spieler den Rekord früher oder später brechen, aber er wird dafür sehr oft treffen müssen."

Shearer, inzwischen 52, wird sich die Bestmarke nicht mehr zurückholen. Doch zum Trauern war ihm am Mittwoch deswegen nicht zumute. "Ich hätte mir keinen netteren Kerl wünschen können, an den er (der Rekord, Anm. d. Red.) geht", schrieb er. "Er ist der Beste."

jpe