Bundesliga

Schmadtke kontert Kind-Kritik

Hannover: "Unkenntnis des Tagesgeschäfts"

Schmadtke kontert Kind-Kritik

"Ich halte die Aussagen für nicht richtig": Hannovers Manager Jörg Schmadtke kontert Klubchef Martin Kind.

"Ich halte die Aussagen für nicht richtig": Hannovers Manager Jörg Schmadtke kontert Klubchef Martin Kind. imago

Diese seien "eher von einer Unkenntnis des Tagesgeschäfts" geprägt gewesen. "Ich halte die Aussagen für nicht richtig", sagte Schmadtke, "wir sind ein freies Land, in dem jeder seine freie Meinung äußern darf. Aber warum muss man in der Öffentlichkeit über diese Dinge reden? Ich verstehe es nicht."

Ausdrücklich bezog Schmadtke Stellung auf alle bis zu ihm vorgedrungenen Zitate Kinds, wie . . .

. . . zum Vorwurf an Stürmer Didier Ya Konan

Schmadtke: "Nicht jeder, der eine schlechte Phase hat, ist sofort satt. Das ist eine gefühlte Wahrnehmung, sie ist so nicht richtig. Dass Didier keine gute Hinrunde gespielt hat, weiß er selbst."

. . . zum Vorwurf, man habe sich zu spät um Wolfsburgs Stürmer Srdjan Lakic bemüht

Schmadtke: "Es gab bereits Anfang Dezember ein Gespräch und am 19. Dezember nochmals ein Gespräch mit dem Berater. Ich würde das nicht als zu spät betrachten."

. . . zum Vorwurf, Schmadtke und Trainer Mirko Slomka könnten noch besser zusammenarbeiten

Schmadtke: "Mit Platz vier haben wir gezeigt, dass wir auch in dieser Konstellation zusammenarbeiten können. Das war nicht so schlecht." Von einem Disput zwischen ihm und dem Coach könne keine Rede sein, so Schmadtke weiter. "Wir haben unterschiedliche Positionen, das habe ich auch so gesagt. Nichtsdestotrotz versuchen wir Dinge umzusetzen, die sinnvoll sind."

Slomka hatte mehrfach darauf gedrängt, möglichst umgehend einen erfahrenen, schnell integrierbaren Stürmer zu verpflichten. Dies war Schmadtke auf dem deutschen Markt bislang aber noch nicht gelungen, unter anderem, weil Spieler wie Lakic in keiner Weise mit den finanziellen Möglichkeiten in Hannover in Einklang zu bringen sind.

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"Wenn die Wirtschaftlichkeit bei uns so ist, wie sie ist, werden wir die Geschäfte so weiterführen. Oder wir kommen zu dem zurück, was schon einmal war. Dann können wir über andere Dinge reden", spielte der Manager auf die Verhältnisse vor seiner Amtszeit an, in denen der Klub mit kostspieligen Personalien in die roten Zahlen stürzte.

Befremdet zeigte sich der Manager zudem über die Aussage Kinds, man sei noch auf der Suche nach zwei Spielern. "Anfang Dezember haben wir uns auf einen Spieler und eine Position festgelegt." Mit dieser Quintessenz seien Kind, Slomka und er aus dem Strategiegespräch gegangen. Direkt im Anschluss hatte Hannover begonnen, sich um die Dienste des 19-jährigen Stürmertalents Mushaga Bakenga von Rosenborg Trondheim zu bemühen.

Dass Hannover 96 nun aufgrund der deutlich erkennbaren Differenzen der Oberen vor dem Rückrundenstart in eine Führungskrise stürzt, glaubt Schmadtke unterdessen nicht: "Ich werde sicherlich niemandem den Gefallen tun, nun etwas zu erzählen und damit einen Ping-Pong-Effekt zu erzielen. Das ist der Sache nicht förderlich und dienlich. Ich bin weiterhin der Auffassung, dass man besser weiter mit relativ viel Ruhe im Hintergrund die Dinge abarbeitet, die anstehen."

Am Samstag steht für 96 mit dem Vergleich gegen den SC Heerenveen der letzte sportliche Test in Portugal auf dem Programm. Nicht zum Einsatz kommt Linksverteidiger Christian Schulz (Muskelfaserriss in der Wade), der ebenso wie Mohammed Abdellaoue (Adduktorenzerrung) am Freitag nur Lauftraining bestritt. Auch Sergio Pinto (irritierter Rückennerv, der in die Wadenmuskulatur ausstrahlt) verpasste die Einheit auf dem Platz und absolvierte mit Carlitos (Knieprobleme) ein Training im Schwimmbecken.

Aus dem Trainingslager in Portugal berichtet Michael Richter