Bundesliga

Schalke 04: Diskussion über Ausgliederung keimt auf

Unmittelbare Folge der Corona-Krise

Schalke: Diskussion über Ausgliederung keimt auf

Marketingvorstand auf Schalke: Alexander Jobst.

Marketingvorstand auf Schalke: Alexander Jobst. imago images

Um sich Investoren öffnen zu können, ist die Ausgliederung der Profiabteilung auf Schalke seit Monaten, nein, seit Jahren immer mal wieder Thema - intern und auch auf den Mitgliederversammlungen, zu denen sich jährlich im Sommer stets bis zu 10.000 Anhänger in der Arena versammeln. Durch die Corona-Krise keimt die Diskussion darüber, ob die Vorzüge eines eingetragenen Vereins mit Blick auf Profifußball noch ausreichend sind, in diesen Tagen verstärkt auf.

Die Führung des FC Schalke stufte die Corona-Krise in Person von Alexander Jobst bereits Mitte März als "existenzbedrohend" ein, Mitte dieser Woche wiederholte der Marketingvorstand der Königsblauen dieses Wort und verband es mit dem Zusatz "potenziell". Jobst will "keine Ängste" schüren und doch muss er mahnen und warnen: "Die Lage ist sehr ernst und kritisch."

Man kann nicht prognostizieren, wann Schalke es in Sachen Liquidität nicht mehr gestemmt bekommt.

S04-Marketingvorstand Alexander Jobst

"Wir sind positiv gestimmt, dass wir die Krise meistern werden", betont Jobst zwar, aber als eingetragener Verein muss der FC Schalke 04 seine vor allem auf TV-Einnahmen, Transfererlöse und regelmäßige Europapokal-Qualifikationen gestützte Liquidität wahren - sonst droht die Insolvenz. "Man kann nicht prognostizieren, wann Schalke es in Sachen Liquidität nicht mehr gestemmt bekommt", sagt Jobst, der hofft, "im Mai die Saison fortsetzen zu können, dann sind wir auch zuversichtlich".

Befürworter der Ausgliederung könnten die Corona-Krise nun nutzen, um das Thema zu forcieren. Für Jobst der falsche Ansatz: "Ich möchte davor warnen, eine Ausgliederung mit dem jetzigen Liquiditätsengpass zu koppeln oder in einen kausalen Zusammenhang zu stellen."

Die für Anfang Juni geplante Mitgliederversammlung muss definitiv verschoben werden. Wann sie nachgeholt werden kann, steht noch nicht fest, wohl aber, worüber dann verstärkt gesprochen werden wird: das Thema Ausgliederung.

Toni Lieto

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