Schalkes Trainer Markus Weinzierl änderte seine Startelf nach der 2:4-Niederlage beim jüngsten Bundesligaduell in Gladbach auf zwei Positionen: Kolasinac und Geis erhielten das Vertrauen, Badstuber und Bentaleb mussten ihre Plätze räumen.
Gladbachs Coach Dieter Hecking nahm drei Wechsel gegenüber dem direkten Vergleich am vergangenen Wochenende vor: Für Christensen (Rückenbeschwerden), Kramer (Gelbsperre) und Herrmann (Bank) spielten Startelf-Debütant Kolodziejczak, Strobl und Hofmann.
Hofmann schlägt zu - 0:1
Schalke ergriff von Anfang an die Initiative und gab bereits nach 71 Sekunden den ersten Torschuss ab: Der in den ersten 45 Minuten auffällige Goretzka brachte bei seinem flachen Linksschuss aus 15 Metern nicht genügend Druck dahinter (2.). Kurz darauf zielte Geis aus dem Rückraum deutlich vorbei (4.). Gladbach spielte eher aus einer abwartenden Haltung heraus, schlug aber nach einer Viertelstunde konsequent zu: Stindl steckte den Ball aus dem Mittelfeld durch die Schalker Viererkette, Hofmann sprintete heran und schob vor Fährmann ein - 0:1 (15.).
Die Zuschauer sahen eine intensive Partie - und den verdienten Schalker Ausgleich: Raffael verlor den Ball im Mittelfeld, die Fohlen reklamierten Freistoß, doch Schiedsrichter Björn Kuipers ließ weiterspielen, kurz darauf spielte Goretzka aus zentraler Position Burgstaller an, der Angreifer zog von der Strafraumkante flach ab und traf (25.).
Sommer mit doppelt so vielen Ballaktionen wie Raffael
Königsblau tat mehr fürs Spiel. Eine vielsagende Gladbacher Statistik der ersten 45 Minuten: Torwart Sommer hatte doppelt so viele Ballaktionen (30) wie Offensivmann Raffael (15). Kurz vor der Pause wären die Knappen beinahe in Führung gegangen: Geis trat einen Freistoß aus 28 Metern, Sommer streckte sich und lenkte die Kugel mit den Fingerspitzen um den Pfosten (44.). Zuvor waren auf der Gegenseite sowohl Hofmann aus nahezu identischer Position wie beim 1:0 (29.) als auch Stindl mit einem Flachschuss aus 17 Metern jeweils an Fährmann gescheitert (37.).
Europa League, Achtelfinal-Hinspiele
In der zweiten Halbzeit erhöhte Schalke nochmal die Schlagzahl. Gladbach kam kaum noch aus der eigenen Hälfte und trat in der Offensive nur noch bei einem harmlosen Kopfball des eingewechselten Hahn in Erscheinung (66.). Die Schalker Viererkette stand im Gegensatz zum jüngsten 2:4 in der Bundesliga stabil.
S04 zweimal ans Alu
S04 war das bessere Team, hatte weitaus mehr Ballbesitz, ging aber fahrlässig mit seinen Chancen um. Höwedes nickte nach einer Ecke vorbei (66.), dann betrat Choupo-Moting das Feld und sorgte in der Schlussphase nochmals für Schwung. Der Kameruner traf erst den Pfosten (74.), dann fiel der abgefälschte Schuss von Burgstaller an die Latte (76.). Es ging nur noch in eine Richtung, doch Sommer zeichnete sich gegen Choupo-Moting (87.) und Geis (89.) aus und hielt das Remis fest. Am Ende hatten die Statistiker 23:5 Schüsse gezählt, aber eben 1:1 Tore.
Damit hat sich Gladbach eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel in einer Woche (21.05 Uhr) im Borussia-Park erarbeitet. Zuvor treten die Fohlen am Sonntag (17.30 Uhr) in der Bundesliga in Hamburg an, Schalke empfängt zuvor (15.30 Uhr) Augsburg.