Schalkes Trainer Domenico Tedesco tauschte im Vergleich zum 0:0 gegen Freiburg in der Bundesliga viermal - und setzte auf seine sehr defensive Ausrichtung: Statt Mascarell (3. Gelbe Karte) sowie den drei Offensivakteuren Harit, Matondo und Kutucu (alle Bank) begannen Bruma, Caligiuri, Bentaleb und Mendyl.
ManCity Coach Josep Guardiola, der am vergangenen Wochenende im FA Cup beim 4:1 bei Newport County stark auf Rotation gesetzt hatte, nahm im Vergleich zum beeindruckenden 6:0-Erfolg gegen den FC Chelsea im letzten Premier-League-Spiel am 10. Februar einen Wechsel vor: Statt Zinchenko (Bank) begann Silva.
Fährmann patzt, dann kommt Bentaleb
Die Partie nahm zu Beginn den zuvor erwarteten Verlauf. Schalke erwartete ManCity ab der Mittellinie und die Engländer waren um schnelles Offensivspiel bemüht. Nach Flanke von Silva zwang Aguero S04-Keeper Fährmann früh zur einer Parade (7.). Nur selten konnte sich Schalke aus der Umklammerung der Gäste befreien, die in der 18. Minute in Führung gingen: Fährmann spielte vor dem Strafraum unnötig den sich in arger Bedrängnis befindenden Salif Sané an, der den Ball an Silva verlor. Dieser legte im Strafraum quer zu Aguero, der mühelos vollstreckte. Auch danach blieben die Citizens zunächst am Drücker, zeigte sich jedoch in Tornähe ein paar Mal zu verspielt. In der 25. Minute hatte Schalke durch Uth nach einem Konter eine erste gute Gelegenheit - sein Aufsetzer aus der Distanz verfehlte das Tor nur knapp.
Achtelfinal-Hinspiele
Insgesamt wurde Schalke nach dem 0:1 mutiger, was Manchester zu verblüffen schien. In der 34. Minute zog Caligiuri vom Strafraumrand ab und vom rechten Arm von Otamendi im Sechzehner prallte der Ball ins Toraus (34.). Das Unparteiischen-Gespann um Referee del Cerro Grande unterhielt sich lange per Funk, ehe der Spanier auf den Elfmeterpunkt deutete. Der Schiedsrichter musste sich dabei auf das Urteil des Video-Assistenten verlassen, da der für ihn im Stadion vorgesehene Bildschirm nicht funktionierte. Bentaleb traf mit dem Strafstoß souverän zum 1:1 (38.). Und damit noch nicht genug! In der 44. Minute deutete der Unparteiische nach einem Halten von Fernandinho an Salif Sané im Strafraum sofort auf den Punkt. Auch diesmal traf Bentaleb, obgleich City-Torhüter Ederson noch leicht am Ball war (45.). Fernandinho und zuvor Otamendi sahen bei den jeweiligen Aktionen zudem die Gelbe Karte und fehlen damit im Rückspiel. Mit der überraschenden Führung für S04 ging es schließlich in die Halbzeit.
Joker Sané gleicht traumhaft aus - Sterling trifft spät
Nach der Pause übernahmen die Citizens sofort wieder die Initiative. De Bruyne zielte in der 47. Minute aus rund 15 Metern nur knapp vorbei. Im weiteren Verlauf blieben die Gäste zwar tonangebend, kamen jedoch über eine ganze Reihe von Halbchancen nicht hinaus; auch, weil die Schalker Defensive im Zentrum nur wenig zuließ. In der 68. Minute schwächten sich die Citizens selbst: Otamendi traf den kurz zuvor eingewechselten Burgstaller unnötig an der Kniekehle und sah für die Aktion die Ampelkarte.
Guardiola brachte daraufhin Kompany, zudem spielte City nun nicht mehr so konsequent nach vorne wie zuvor. Dennoch gelang Manchester doch noch die Wende. Denn der in der 78. Minute eingewechselte DFB-Nationalspieler Leroy Sané traf in der 85. Minute mit einem sehenswerten Freistoß zum 2:2. In der 90. Minute war es schließlich Sterling, der sich nach einem weiten Ball von Keeper Ederson gegen Oczipka durchsetzte und recht leicht aus spitzem Winkel gegen Fährmann zum 3:2 traf.
Schalke ist am Samstag in der Bundesliga zu Gast beim 1. FSV Mainz 05 (15.30 Uhr). ManCity bestreitet am Sonntag das Finale im League Cup gegen den FC Chelsea (17.30 Uhr). Das Rückspiel findet am 12. März (21 Uhr) in England statt, in dem die Citizens nun die Vorteile klar auf ihrer Seite haben.