Ralf Rangnick ließ seine Schalker "Knappen" nach dem 1:0-Auswärtserfolg bei Bayern München im letzten Bundesligaspiel in nahezu unveränderter Formation auflaufen. Der letztjährige Torschützenkönig Ailton musste allerdings zunächst auf der Bank Platz nehmen. Asamoah und Sand bildeten das Sturmduo. Unterstützt wurden die beiden vom offensiven Mittelfeldmann Lincoln, der nach seiner Gelb-Rot-Sperre in der Bundesliga nun wieder spielberechtigt war.
Der 1. Spieltag der Gruppenphase im Überblick Die Gruppe A
Schalke begann engagiert, mit konzentriertem und sicherem Passspiel suchten die "Königsblauen" den Weg nach vorn. Und bereits der zweite Versuch sollte zum Torerfolg führen: Nachdem Lincolns Fernschuss noch zu schwach geriet (6.), demonstrierte Kobiashvili zwei Minuten später, wie der Ex-Leverkusener Zuberbühler im Kasten der Schweizer zu bezwingen ist. Auf Zuspiel von Poulsen ging der Georgier noch ein paar Meter, bevor er aus etwa 20 Metern Torentfernung abzog. Leicht abgefälscht schlug sein Linksschuss unhaltbar im linken oberen Eck ein. Auch nach dem Führungstreffer bemühte sich Schalke, aus einem sicheren Defensivverbund die Baseler unter Druck zu setzen. Klare Chancen blieben jedoch aus, auch weil Basel in Nähe des eigenen Tores konsequent in die Zweikämpfe ging. Zweimal bekam das Sand zu spüren, als er im Strafraum zu Fall kam (12., 25.). Doch beide Szenen bewertete der belgische Schiedsrichter Verbist als nicht elfmeterreif. So wäre es fast ein Schweizer gewesen, der für das 2:0 sorgte. Innenverteidiger Zwyssig warf sich in eine scharfe Flanke von Altintop und unterzog Zuberbühler einer schweren Prüfung (26.). Der Keeper bestand diesen Test aber bravourös und bewahrte sein Team vor einem vorentscheidenden Rückstand. In der Folge verlor Schalke etwas den Faden, der Ball lief nicht mehr so gut in den eigenen Reihen. Basel kam besser ins Spiel und sorgte vor allem durch Standardsituationen für Gefahr. So war es auch ein Eckball, der beinahe den Ausgleich gebracht hätte. Huggel setzte sich energisch gegen Oude Kamphuis durch und köpfte aufs Tor, doch Rost konnte reaktionsschnell mit einer Hand abwehren (37.). Kurz vor der Pause ergab sich für "Königsblau" doch noch eine Chance. Kobiashvili passte in den Lauf von Sand, stark bedrängt kam der Däne jedoch ins Stolpern und lenkte das Leder per Knie neben das Tor (44.). Unverändert starteten beide Mannschaften in die zweite Hälfte. Schalke zunächst wie zu Beginn des ersten Abschnitts: sichere Pässe, geduldiger Spielaufbau, kein unnötiges Risiko. Die erste Chance hatten jedoch die Gäste nach dem ersten zügig vorgetragenen Angriff. Über die linke Flanke kam der Ball zu Rossi, der die Seite wechselte und David Degen fand. Der 22-Jährige marschierte Richtung Sechzehner und zog ab (56.). Rost hatte mit dem Linksschuss aber keine Probleme. Von Schalke war nicht viel zu sehen. Die "Königsblauen" bemühten sich um möglichst viel Ballbesitz, wurden aber kaum gefährlich. Die größte Torgefahr versprühte noch ein Fernschuss von Lincoln, der Zuberbühler über die Handschuhe rutschte, aber auch über die Latte streifte (60.). Nach einer Leerlaufphase, in der beide Teams nicht viel Erbauliches präsentierten, zeigten sich die Baseler doch noch gewillt, zumindest einen Punkt zu ergattern. Eine Chance durch David Degen weckte die Mannschaften in der 78. Minute aus ihrer Lethargie, Lincoln hätte im Gegenzug für Ruhe in der Schlussphase sorgen können (80.). So rächte sich Schalkes zeitweise gezeigte Zurückhaltung. Bordon sprang der Ball vor dem Sechzehner an die Hand, Schiri Verbist entschied sofort auf Freistoß. Der eingewechselte Delgado ließ sich nicht zweimal bitten und zirkelte das Leder mustergültig über die Mauer in die linke obere Ecke. Mit der Hereinnahme von Ailton und Hanke versuchte Rangnick noch zurückzuschlagen, Möglichkeiten ergaben sich aber auch den beiden neuen Stürmern nicht mehr. Schalke 04 hatte nach der frühen Führung den Startsieg in der Gruppenphase vor Augen, wurde aber in der Schlussphase durch eine Standardsituation noch abgefangen. "Königsblau" war über weite Strecken optisch überlegen, setzte den Ballbesitz aber nicht in Torgefahr um, so dass am Ende nicht ganz unverdient nur ein Punkt blieb. Ralf Rangnick musste im vierten Spiel mit S04 somit zum ersten Mal einen Punktverlust hinnehmen.