2. Bundesliga

Schalke-Boss Hefer appelliert an Kritiker: "Einfach mal bei uns melden"

Aufsichtsratsvorsitzender fordert offenes Visier

Schalke-Boss Hefer appelliert an Kritiker: "Einfach mal bei uns melden"

Schalkes Aufsichtsratsvorsitzender Axel Hefer spricht über seine Kritiker.

Schalkes Aufsichtsratsvorsitzender Axel Hefer spricht über seine Kritiker. IMAGO/Revierfoto

In Dortmund wurde Axel Hefer vor 46 Jahren geboren, gewohnt hat er dort aber nie - sein Herz gehört dem FC Schalke 04, bei dem er seit 1994 Mitglied ist und seit 2021 dem Aufsichtsrat vorsteht. Erst im vergangenen Sommer wurde er für drei weitere Gremiumsjahre gewählt, durch die schwere Krise des Klubs, der sich trotz der zwei Siege gegen Hannover und Nürnberg in der 2. Liga im Abstiegskampf befindet, wuchs zuletzt aber auch die Kritik an Hefer immer mehr. Was den Aufsichtsratsvorsitzenden stört, sind vermeintliche Attacken aus dem Hintergrund.

Angeblich formiert sich bereits Widerstand mit dem Ziel, Hefer zu stürzen. Im kicker-Interview (Montagausgabe), in dem der 46-Jährige auch über die neue Schalke-Galionsfigur Matthias Tillmann spricht, reagiert er vom Grundsatz her gelassen. "Wir sind ein eingetragener Verein, wurden gewählt", sagt er. "Wie in der Politik" gebe es Oppositionen, und es liege "in der Natur der Sache, dass sie kritisieren, aber nichts aktiv tun oder entscheiden müssen."

Deutlich wird Hefer, wenn es um die Art der Kritik geht. "Ich halte nichts davon, Dinge über irgendwelche Kanäle zu lancieren, sondern würde mir wünschen, dass sich die Leute, die gute Ideen haben, einfach mal bei uns melden. Wir sind offen und können über alles reden." Hefer betont: "Man kann nicht über vermeintliche Strategien von Gruppen sprechen, die sich nicht zu erkennen geben. Bisher ist noch niemand auf uns zugekommen."

"Diese Schulden werden uns noch über mehrere Jahre begleiten"

Auch Clemens Tönnies nicht, dessen Name zuletzt immer häufiger genannt wird von Personen, die sich den früheren langjährigen Aufsichtsratsvorsitzenden gut als Retter in der Not auf Schalke vorstellen könnten, insbesondere als Geldgeber. "Clemens Tönnies war 20 Jahre lang im Verein sehr aktiv. In seine Verantwortung fallen sehr erfolgreiche Zeiten", sagt Hefer, um einzuschränken: "Aber eben auch die Phase, die zum kompletten Zusammenbruch 2021 geführt hat - im Wesentlichen dadurch, dass über einen längeren Zeitraum mehr Geld ausgegeben als eingenommen wurde. Diese Schulden werden uns noch über mehrere Jahre begleiten."

Hefer sagt, er "verstehe, dass man sich nach den sportlich erfolgreichen Zeiten zurücksehnt, allerdings darf man nicht vergessen, dass der Verein da teilweise über seinen Verhältnissen gelebt hat. Unsere Vorgehensweise ist eine andere". Der Schalke-Chef öffnet Tönnies ausdrücklich die Tür: "Wenn er ein Interesse daran hat, uns bei unserem Weg zu unterstützen, kann er jederzeit auf mich zukommen. Bisher hat er mir gegenüber kein Unterstützungsangebot signalisiert."

Im kicker-Interview (Montagausgabe, auch als eMagazine) spricht Hefer darüber, was auf Schalke schiefgelaufen ist, seit er 2021 den Vorsitz im Aufsichtsrat übernommen hat. Zudem erklärt er, warum der Verein eine abermalige neue Struktur in der Führungsspitze in Erwägung ziehen könnte.

Toni Lieto

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