Bundesliga

SC-Kapitän Günter gegen Stuttgart wohl wieder dabei

Freiburg hat wieder mehr Optionen - Trost für Pechvogel Szalai

SC-Kapitän Günter gegen Stuttgart wohl wieder dabei

Bald wieder im Sportdress auf dem Rasen: Christian Günter im Gespräche mit Michael Gregoritsch.

Bald wieder im Sportdress auf dem Rasen: Christian Günter im Gespräche mit Michael Gregoritsch. IMAGO/Fotostand

Eigentlich hätte Christian Günter schon am vergangenen Wochenende seine ersten Spielminuten sammeln sollen, nach mehrmonatiger Pause wegen der Infektion seiner Unterarmfraktur. Vorgesehen war, dass er in der Drittligamannschaft gegen Verl aufläuft, aber er sei krank geworden, berichtete Trainer Christian Streich.

Jetzt habe es wieder die Überlegung gegeben, ob der 30-Jährige in der zweiten Mannschaft mitspielt, aber Streich wird sich wohl anders entscheiden: "Ich tendiere dazu, dass er bei uns im Kader ist." Die Rückkehr wäre nicht nur sportlich eine Verstärkung für den Sport-Club, auch für die Mannschaft wäre es ein wichtiges Zeichen, dass ihr Kapitän wieder dabei ist.

Vorschau

Die Erkrankung war nur ein minimaler Rückschlag für Günter, der eine lange Leidenszeit hinter sich hat mit vielen Krankenhausaufenthalten und Operationen. "Er ist sehr glücklich, dass er wieder einen Alltag leben kann ohne Einschränkungen, ohne Angst und ohne Schmerzen", sagte Streich, "sein Körper braucht noch Anpassung, aber er hat gute Fitnesswerte." Günter habe "hart trainiert" und deshalb sei nicht ausgeschlossen, dass er gegen den VfB sogar schon wieder in der Startelf steht, aber wahrscheinlicher sei ein Bankplatz.

Keine Sondergespräche mit Szalai

Dort dürfte sich auch Winterneuzugang Attila Szalai wiederfinden, aber nicht wegen seines Fehlers vor dem 3:1 in Bremen. Deswegen habe ihm nämlich niemand einen Vorwurf gemacht, was schon auf dem Platz an den tröstenden Reaktionen seiner Mitspieler zu sehen war, die für Streich "keine Selbstverständlichkeit" waren. Der SC-Coach hat mit dem Verteidiger "nicht viel geschwätzt" und ihm auch keine Videos gezeigt. Der 26-jährige ungarische Nationalspieler wisse schließlich selbst, was er anders hätte machen müssen. Abgesehen davon sei der Patzer "nicht spielentscheidend" gewesen, er habe nur die Niederlage bei Werder endgültig besiegelt. "Er ist reingekommen und war hochengagiert", sagte Streich, "Attila ist auch im Training sehr engagiert, spricht viel, und ist ein lebendiger junger Mann."

Zudem hätten auch noch einige andere Spieler nicht ihren besten Tag erwischt, betonte der SC-Trainer. Namentlich nannte er Linksverteidiger Jordy Makengo und Kiliann Sildillia, der von der rechten Seite als Vertreter des gesperrten Manuel Gulde in die Innenverteidigung rückte. "Wir waren nicht wach genug und haben einige Eins-gegen-eins-Situationen verloren", kritisierte Streich. Da diese Woche jedoch besser gelaufen sei als die vorherige, weil Roland Sallai nach seiner Erkrankung wieder mittrainieren konnte, der in Bremen angeschlagene Matthias Ginter wieder bei Kräften ist und Gulde wieder mitspielen darf, "denken wir positiv". Die Mannschaft soll "im Derby die Fans mitnehmen über Präsenz und Wachheit", so Streich.

Streich spricht über seine Zukunft

Zu seiner eigenen Zukunft ließ er sich vor dem Heimspiel gegen den VfB noch nichts entlocken. In den vergangenen Jahren hat der 58-Jährige meistens im Februar beziehungsweise im März seinen Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert. "Klar, wir sind immer im Austausch. Aber es gibt nichts zu thematisieren. Wir machen das wie immer und geben dann Bescheid, wenn wir wissen, wie es aussieht", sagte er.

Anlass für die Nachfragen bei der Pressekonferenz waren die Ankündigungen von Jürgen Klopp beim FC Liverpool und Xavi beim FC Barcelona, dass sie den jeweiligen Klub nach dieser Saison verlassen. "Die Worte, die er gefunden hat, fand ich super. Besser kannst du es nicht machen: sich hinsetzen, sich verabschieden, sich bedanken. Und jetzt ist noch ein bisschen Zeit - auch für den Verein", sagte Streich über Klopps Video. "Es wird nicht einfach für den, der jetzt nach so einer Erfolgsgeschichte kommt", fügte er hinzu. Gleiches gilt, wenn Streich irgendwann beim Sport-Club aufhören sollte.

Daniela Frahm