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Santa Cruz lässt Real im Rosaleda leiden

17. Spieltag: Barcelona siegt in Valladolid mit Messis 91

Santa Cruz lässt Real im Rosaleda leiden

Die Nummer 91: Lionel Messi erzielt seinen letzten Treffer 2012.

Die Nummer 91: Lionel Messi erzielt seinen letzten Treffer 2012. picture-alliance

Messi beendet das Jahr mit der 91

Nach Betis' unglücklicher Niederlage gegen Mallorca - nur Sekunden nach Wiederbeginn gab es nach einem Foul außerhalb des Strafraums den Elfmeter, den Javi Marquez zum 2:1-Siegtreffer der Mallorquiner nutzte -, zeigte sich am Samstag Spitzenreiter FC Barcelona bei Real Valladolid. Gute Nachrichten gab es von den Katalanen schon vor der Partie: Am Nachmittag war der wegen einer erneuten Krebserkrankung operierte Tito Vilanova aus der Klinik entlassen worden. Am Spielfeldrand wurde er zum zweiten Mal vertreten durch Co-Trainer Jordi Roura. Bereits am 3. Spieltag (1:0 gegen Valencia) hatte der 45-Jährige das Sagen, als Vilanova eine Sperre wegen Schiedsrichterkritik abzusitzen hatte.

Im José Zorilla bestimmten die Gäste erwartungsgemäß das Geschehen. Valladolid stand defensiv zwar ordentlich, fand aber im Vorwärtsgang quasi nicht statt. Doch Barça tat sich schwer, den Abwehrriegel zu knacken. Die bis dato größte Chance bot sich Messi. Nach einem Foul des Ex-Kölners Sereno an Thiago trat der Argentinier zum Freistoß von der Strafraumkante an, setzt die Kugel aber an den Pfosten (35.). Eine mustergültige Kombination brachte Barcelona dann aber doch noch vor der Pause die Führung: Jordi Alba brachte die Kugel letztlich flach vor das Tor, wo Xavi den Ball nur noch über die Linie drücken musste (43.).

Barça hatte die Partie sicher im Griff, Pedro setzte einen Kopfball kurz nach Wiederbeginn an den Pfosten (48.). In der 59. Minute schlug dann auch der Torjäger schlechthin zu: Messi übernahm im Mittelfeld den Ball von Xavi und platzierte ihn nach einem Solo aus 15 Metern flach exakt an den rechten Innenpfosten, von wo die Kugel ins Netz sprang (59.). Geradezu gemächlich ließen es die Katalanen ausklingen und gerieten so in den letzten Minuten fast noch in Bedrängnis: Mit der ersten Chance überhaupt schlug Valladolid in der 89. Minute zu, Javi Guerra stocherte das Leder zum 1:2 über die Linie. Doch wirklich spannend wurde es nicht mehr. Ganz im Gegenteil: Der erst gut eine Minute zuvor eingewechselte Tello traf in der Nachspielzeit noch zum 3:1-Erfolg der Gäste. Kein weiteres Tor gab es also für Messi, dem nach sechs Spielen mit Doppelpacks in Folge dieses Kunstück diesmal verwehrt blieb. Nach dem letzten Pflichtspiel des Jahres steht für "La Pulga" damit der Rekordwert von 91 Treffern zu Buche.

Francisco Portillo (li.) und Cristiano Ronaldo

Abgeblockt: Francisco Portillo (li.) stemmt sich im Zweikampf gegen Cristiano Ronaldo. Getty Images

Barça zieht weiter seine Kreise - und Real stolpert. Die Königlichen waren am Samstagabend beim unmittelbaren Verfolger in Malaga gefordert und mussten eine bittere 2:3-Schlappe hinnehmen. Bei seinem 400. Auftritt auf der Trainerbank in einer Ersten Liga setzte José Mourinho Casillas auf die Bank, Adan stand im Real-Tor. Doch gefährlicher wurde es zunächst vor allem auf der anderen Seite, die Madrilenen waren im ersten Durchgang tonangebend. Doch gute Chancen blieben ungenutzt. Nach Hereingabe von di Maria setzte Ronaldo den Ball aus fünf Metern deutlich daneben (24.). Nur kurz drauf waren die Vorzeichen umgekehrt: Ronaldo bediente den Argentinier, der den Ball im vollem Lauf gut mitnahm, den Ball auch an Malaga-Keeper Willy vorbeihob, aber nicht bis zum Tor bugsiert bekam.

Torlos ging es in die zweite Hälfte - und mit einem Paukenschlag los: Joaquin legt für Isco ab, der vom Strafraumrand flach abzog und traf. Plötzlich führten die Hausherren und setzten nach. Real schüttelte sich und kam glücklich zum Ausgleich: Benzema wühlte im Liegen im Fünfer, Sergio Sanchez lenkte das Leder unglücklich über die eigene Linie ab (64.). Doch das 1:1 brachte die Mourinho-Elf nicht auf die richtige Bahn, auch wenn sich Özil nach Zusammenspiel mit Khedira zunächst eine gute Chance zur Führung bot (66.). In die entscheidende Richtung lenkte die Partie ein anderer: Roque Santa Cruz kam in der 65. Minute ins Spiel und schlug in der Folge zweimal eiskalt zu: Jeweils auf Vorlage von Joaquin traf der frühere Münchner (73., 76.) und brachte Malaga mit 3:1 in Führung. Durch Benzema gelang verbissen kämpfenden "Königlichen" zwar noch der Anschluss - aber auch nicht mehr. Aufgrund der starken Vorstellung in der zweiten Hälfte behielt Malaga durchaus verdient die Oberhand und rückt damit bis auf zwei Punkte an Real heran, das seinerseits schon sieben Zähler Rückstand auf den Stadtrivalen Atletico hat.

Saragossas Sieg beschließt das Jahr

Für den Schlussakt des Jahres in der Primera Division sorgten Bilbao und Real Saragossa im Spätspiel des Samstagabends. Im Mittelfeldduell gewannen die Gäste schnell die Oberhand. Nach Toren von Apono (31., Foulelfmeter) und Helder Postiga (42.) gingen sie schon mit einer 2:0-Führung in die Pause. Nach 69 Minuten kam bei den Basken dann doch noch Stürmer Llorente ins Spiel, eine Wende konnte er der Partie allerdings auch nicht mehr geben.

Valencia behauptet sich - Adrian hilft Atletico

Machte den Siegtreffer gegen Vigo: Atleticos Adrian.

Machte den Siegtreffer gegen Vigo: Atleticos Adrian. Getty Images

Zum Auftakt in den Freitag profitierte der FC Valencia gegen den FC Getafe von einem Blitzstart. Soldado brachte die Levantiner schon in der ersten Minute in Führung, in der siebten Minute legte Jonas schon zum 2:0 nach. Doch auch die Mannschaft aus Madrid hatte offensiv einiges zu bieten und verkürzte wenig später, doch in die Halbzeit ging der Champions-League-Achtelfinalist mit einer 3:1-Führung, die Ricardo Costa in der 30. Minute erzielte. Auch die zweite Halbzeit verlief spannend, weil Getafe nach knapp einer Stunde wieder auf einen Treffer rankam – Alexis zum 3:2-Anschlusstreffer in der 59. Minute. Nun war die Partie absolut offen und wurde erst in der Nachspielzeit endgültig entschieden: Der frühere Dortmunder Stürmer Valdez markierte in der 93. Minute den 4:2-Endstand. Im Freitagabendspiel wollte dann der Barcelona-Verfolger Atletico Madrid gegen Celta Vigo den erwarteten Heimsieg einfahren, doch das Unternehmen gestaltete sich schwieriger als gedacht. Erst in der 77. Minute machte Adrian das erlösende 1:0-Siegtor für die Madrilenen, die damit zumindest Real Madrid auf Distanz halten können. In der Schlussphase musste Atletico nach einer Ampelkarte für Innenverteidiger Miranda den knappen Vorsprung in Unterzahl verteidigen.

Espanyol drückt Deportivo noch tiefer in die Krise

Aguirre und Albin

Coup im Bernabéu: Espanyols Trainer Javier Aguirre bedankt sich beim Schützen zum 2:2, Juan Angel Albin. picture alliance

Espanyol gegen Depor - mehr Keller ging gar nicht. Am Donnerstag empfing der Vorletzte das Schlusslicht. Nachdem Espanyol unter Pochettino-Nachfolger Javier Aguirre drei Unentschieden in Folge eingefahren hatte, die Punkteteilung im Bernabéu gegen Real Madrid (2:2) aber fast wie ein Sieg gewirkt hatte, schafften die Katalanen gegen Depor schließlich den Befreiungsschlag. Simao (31.) und "Joker" Stuani (88.) sorgten für ein 2:0, das Espanyol vorerst bis auf Platz 16 der Tabelle klettern ließ.

La Coruña wartet damit schon seit acht Pflichtspielen auf einen Dreier, auch abseits des Platzes gibt's jede Menge Ärger. Die Polizei musste die Depor-Akteure auf dem Parkplatz jüngst vor den eigenen "Ultras" schützen. Die Galicier erdrückt zudem eine Schuldenlast von fast 100 Millionen Euro. "Wenn wir mit dem Finanzamt in den nächsten Tagen zu keiner Einigung kommen, werden wir Konkurs anmelden", erklärte Vereinspräsident Lendoiro klipp und klar.

Auch weiter oben in der Tabelle begann der Spieltag mit Heimsiegen. Dank eines 3:0 gegen UD Levante verkürzte Rayo Vallecano den Abstand auf die auf Rang sechs platzierten Gäste bis auf zwei Punkte. Nacho Martinez eröffnete den Torreigen in Vallecas erst nach einer knappen Stunde (59.), ehe Piti (80.) und der kurz zuvor eingewechselte Vazquez (90.+3) spät für die endgültige Entscheidung sorgten. Von der Niederlage Levantes profitierte auch San Sebastián, das gegen den FC Sevilla knapp mit 2:1 die Oberhand behielt. Die frühe Führung von Vela (18.) konterte Medel kurz nach der Pause für Sevilla (49.). Dann wurde es bitter für das Team von Trainer Michel: Erst traf de la Bella zum 2:1 für Real Sociedad (69.), kurz darauf wurde obendrein noch Rechtsverteidiger Coke per Gelb-Roter Karte des Platzes verwiesen (74.).