Sandhausens Trainer Uwe Koschinat veränderte seine Startformation nach dem 1:2 in Osnabrück auf drei Positionen. Keita-Ruel musste zum ersten Mal in dieser Saison ebenso auf der Bank Platz nehmen wie Ouahim und Nartey. Dafür begannen Nauber, Zenga und Esswein, der SVS kehrte somit wieder zu einer Dreierkette zurück.
Braunschweigs Coach Daniel Meyer konnte nach dem jüngsten Erfolg, einem 3:2 gegen Nürnberg, mit seiner Mannschaft zufrieden sein. Er musste allerdings einmal wechseln, da Kapitän und Schlüsselspieler Kobylanski, der gegen Nürnberg eine leichte Innenbandverletzung erlitten hatte, nicht rechtzeitig fit wurde. Für ihn startete Schwenk.
Braunschweig hatte in dieser Saison vor dieser Begegnung alle Partien in der Fremde verloren, der SVS seine sieben Zähler im Hardtwald-Stadion geholt - entsprechend selbstbewusst gingen die Sandhäuser die Begegnung an.
Essweins schneller Premierentreffer
Der Start glückte den Mannen Koschinats daher auch sofort - und wie: Braunschweig agierte schläfrig, Linsmayer passte einen Freistoß auf Esswein, der vom linken Strafraumrand in die Mitte zog und ungehindert ins kurze Eck abschloss - es war der erste Treffer für Neuzugang Esswein im Trikot des SVS (4.).
2. Bundesliga, 7. Spieltag
Mit der Führung im Rücken ließen es die Gastgeber ruhiger angehen, doch auch von Braunschweig kam offensiv nichts. Bis auf einen ungefährlichen Schuss von Wydra (13.) aus 30 Metern brachte der BTSV in der gesamten ersten Halbzeit keinen einzigen Versuch auf das Gehäuse von SVS-Keeper Fraisl.
Torjäger Behrens erhöht - mit fadem Beigeschmack
Sandhausen versuchte es ab und an, bis auf einen weiteren, zu unplatzierten Schuss von Esswein musste auch Dornebusch nicht mehr eingreifen. Das änderte sich in Minute 26: Eine Contento-Ecke konnte der Torhüter gegen Röseler zunächst noch stark parieren, den Abpraller verwandelte allerdings Behrens zum 2:0 im Liegen. Bitter für Braunschweig: Die Ecke hätte es nicht geben dürfen, da nach einem Zweikampf zwischen Wydra und Diekmeier der Sandhäuser eigentlich zuletzt am Ball gewesen war.
Nach dem zweiten Gegentreffer wirkte Braunschweig verunsichert, direkt im Anschluss hätte Esswein um ein Haar das 3:0 nachgelegt (29.). Sein Schuss war allerdings zu unplatziert, sodass es mit 2:0 in die Kabinen ging.
Braunschweig kommt mit Wut im Bauch aus der Kabine - und trifft
Daniel Meyer tauschte zur Pause einmal, brachte Kammerbauer für den unauffälligen Ben Balla. Die Gäste kamen aggressiv aus der Kabine und machten Druck - und das mit Erfolg: Nach einem Ballgewinn von Wydra flankte Wiebe in die Mitte, Schwenk prüfte per Kopf Fraisl. Der Keeper konnte nur zur Seite abwehren, dort stand Proschwitz bereit und erzielte direkt nach Wiederanpfiff den Anschlusstreffer (46.).
Doch damit nicht genug, Braunschweig bliebt jetzt dran: Nur fünf Minuten später wurde es erneut durch Proschwitz gefährlich, nach einem Kroos-Freistoß traf der Angreifer diesmal aber nur die Latte (51.).
Nach dem aufregenden Auftakt in den zweiten Abschnitt beruhigte der SV Sandhausen die Begegnung aber wieder, auch wenn sich die Niedersachsen deutlich mutiger zeigten. Doch bis auf einen Abschluss von Wydra, der deutlich vorbei ging (68.), passierte vor beiden Toren bis in die Schlussphase hinein nicht mehr viel.
Meyer beweist goldenes Händchen
Dort machte Braunschweig nochmal Druck, Meyer brachte mit Kupusovic einen weiteren Stürmer ins Spiel (79.), in der Nachspielzeit kam außerdem noch Otto - und dieser Wechsel sollte sich auszahlen. 42 Sekunden nach seiner Einwechslung bekam der 21-Jährige eine Flanke von Kammerbauer auf den Kopf und hob den Ball über Fraisl hinweg ins Tor zum 2:2-Ausgleich.
Damit holte der BTSV kurz vor Schluss seinen ersten Auswärtspunkt, der SV Sandhausen agierte im zweiten Abschnitt letztlich zu passiv und wurde am Ende mit dem Ausgleich bestraft.
Sandhausen spielt nach der Länderspielpause am 21. November (13 Uhr) in Düsseldorf. Braunschweig empfängt zur gleichen Zeit den KSC.