Sandhausens Trainer Alois Schwartz veränderte seine Startformation im Gegensatz zum deutlichen 1:4 in Freiburg auf einer Position: Der zuletzt ausgefallene Kosecki (Schlag auf den Knöchel, Bänderriss) rückte für den nicht im Kader stehenden Zillner aufs Feld.
Bochums Coach Gertjan Verbeek vertraute dagegen zum sechsten Mal im sechsten Saisonspiel auf dieselbe Anfangself, die zuletzt 1:0 gegen 1860 München gewonnen hatte. Auf der Bank fehlte Ex-Nationalspieler Weis, der im Training eine Innenbandzerrung erlitten hatte.
Terodde wird abgeräumt, Bastians sagt Danke
Mit den elf fest etablierten Stammspielern feierte der souveräne Tabellenführer direkt einen Auftakt nach Maß: Terrazzino hob das Leder über die Abwehr zu Terodde, der im Strafraum unglücklich wie hart von SVS-Torwart Knaller abgeräumt wurde. Klare Sache: Referee Wolfgang Stark entschied auf Elfmeter (2.), den Bastians souverän unter die Querlatte zur 1:0-Führung einschoss (4.). Zurückgeworfen hat dies die Kurpfälzer allerdings nicht: Die Schwartz-Elf machte offensiv Druck, setzte sich minutenlang in der Gästehälfte fest und erarbeitete sich reihenweise Standardmöglichkeiten. Allein ein konsequenter wie gefährlicher Torabschluss von Paqarada, Kosecki oder Angreifer Wooten fehlte.
Wooten macht's Bastians nach
Mitunter wirkte es fast so, als würden die Gäste die Sandhäuser bewusst anschieben lassen, um dann am eigenen Strafraum konsequent und ohne Patzer zu verteidigen. Ein Nadelstich - der einzige gefährliche in Hälfte eins - brachte außerdem beinahe das 2:0, doch Haberer scheiterte mit seinem Außenristschuss an einer Parade von Knaller (24.).
Nach Mittelfeldgeplänkel und vielen Fouls entfachte Sandhausen in den finalen Minuten vor der Halbzeit plötzlich enormen Druck - und wusste sich zu belohnen: Kosecki tankte sich in den Strafraum und zog bei einer unnötigen Grätsche von Hoogland clever den Strafstoß. Wooten übernahm Verantwortung und erzielte sicher sein sechstes (!) Saisontor im sechsten Spiel (43.).
Der 6. Spieltag
Zwei Chancen und Wechsel am laufenden Band
Nach einer kurzen Abtastphase generierten beide Teams je eine starke Gelegenheit auf die 2:1-Führung: Zunächst spitzelte Wooten aus kürzester Distanz das Zuspiel von Kosecki rechts am Tor vorbei (48.), ehe Haberer auf der Gegenseite mit einem saftigen Knaller an Knaller scheiterte (54.). Derweil verbrauchte VfL-Coach Verbeek schnell alle drei Wechselmöglichkeiten: Mlapa kam für Terrazzino (46.), Rafael für Terodde (51.) und Wijnaldum für Perthel (57.). Auch sein Gegenüber Schwartz reagierte und ersetzte den heftig aus der Nase blutenden Kister durch Schulz (61.).
Knaller gerät in den Fokus
Weil Bochum mit den frischen Kräften mehr probierte - wenngleich wenig gelang -, duellierten sich beide Mannschaften auf Augenhöhe. Das zu diesem Zeitpunkt gerechte 1:1 spiegelte dieses Ergebnis klar wider.
Da vor allem beide Defensivreihen konsequent agierten und nahezu nichts zuließen, wartete das Publikum lange auf Gefahrenherde. Erst in der 73. Minute prüfte Rafael nach dem Laufduell mit Hübner den einmal mehr aufmerksamen SVS-Keeper Knaller. Wenig später setzte Haberer einen Volley übers Gehäuse (75.) - genauso wie Joker Wijnaldum (84.). Weitere Gelegenheiten vergaben Bieler (87.), Bulut (88.) und der umtriebige Joker Rafael (90.+1).
Trotz der späten Überlegenheit des Gastes ging das 1:1 am Ende in Ordnung - und der SVS zeigte nach dem jüngsten 1:4 in Freiburg, dass er auch mit den großen Teams mithalten kann. Bochums weiße Weste bekam dagegen einen kleinen Klecks, nach fünf Dreiern in Serie reichte es dieses Mal "nur" für ein Remis.
Sandhausen muss nächsten Samstag (13 Uhr) beim 1. FC Nürnberg ran, einen Tag davor (18.30 Uhr) hat Bochum Fortuna Düsseldorf zu Gast.