Champions League

"Saint Lloris" hat Großes vor

Lyon: Lisandro Lopez angeschlagen - Gelbsperren drohen

"Saint Lloris" hat Großes vor

Hugo Lloris (Olympique Lyon)

Jubel über den Halbfinaleinzug: Nun geht's für Hugo Lloris und Lyon nach München. imago

"Danke Saint Lloris!", hieß es Ende 2009, nachdem sich die französische Nationalmannschaft nicht zuletzt dank ihres Schlussmanns zur WM in Südafrika gezittert hatte. Und auch als Lyon im Champions-League-Viertelfinale Girondins Bordeaux ausschaltete, war der 23-Jährige der entscheidende Mann auf dem Platz. Die Zeitung "Le Figaro" nannte Lloris den "Messi von Lyon". Manchester United und Juventus Turin bekundeten unlängst Interesse. Daran, dass Lloris eine ähnlich glanzvolle Karriere hinlegen kann wie Edwin van der Sar und Gianluigi Buffon, zweifelt eigentlich kaum noch jemand.

"Er ist für mich einfach der beste Torwart der Welt", sagt Mannschaftskollege Cris schon jetzt über Lloris. "Mit ihm kann man Großes erreichen", ist sich Coach Claude Puel sicher.

Vorschau

Torhütern wird ja oft eine gewisse Verrücktheit nachgesagt. Lloris ist jedoch eine eher ruhiger Zeitgenosse. Als er nach dem Halbfinalerfolg gegen Bordeaux wieder einmal mit Lob überhäuft wurde, verriet er sachlich sein Rezept: "Ein Spiel wird im Detail entschieden, bei einem Torwart kommt es auf die Konzentration an". Worte, die nach Erfahrung klingen. Dabei hat Lloris in der Ligue 1 bisher nicht einmal vier komplette Spielzeiten hinter sich.

Hugo Lloris im Play-off-Spiel gegen Irland

Die Geburtsstunde von "Saint Lloris": Dass Frankreich sich in den WM-Play-offs gegen Irland durchsetzte, hatte es nicht nur der Hand von Thierry Henry zu verdanken. picture alliance

Mit 19 debütierte er beim OGC Nizza. Nach 72 Ligaspielen wechselte er 2008 von der Côte d'Azur nach Lyon. 8,5 Millionen Euro ließ sich "OL" seine Dienste kosten. Eine Investition, die sich gelohnt hat. Schon nach seiner ersten Saison wurde Lloris als bester Torhüter Frankreichs ausgezeichnet. In der Nationalelf ist Lloris, der mit der französischen U19 2005 Europameister wurde, nach nur neun Einsätzen die unumstrittene Nummer eins.

Spielersteckbrief

"Egal, wo wir hingeschossen haben, Hugo Lloris war schon da", sagte Bordeaux-Verteidiger Tremoulinas nach dem Viertelfinal-Aus: "Das Ergebnis beruht auf der Vorstellung eines großartigen Weltklasse-Torhüters." Willy Sagnol riet unlängst im kicker-Interview: "Ich weiß, dass der FC Bayern irgendwann einen Torwart braucht, deshalb mein Rat: Sofort Lloris holen!". Erst einmal müssen die Bayern den 1,88 Meter langen Schlussmann jedoch überwinden, wenn der Traum vom Finale in Madrid wahr werden soll.

Lisandro Lopez angeschlagen

Um den Einsatz eines weiteren Erfolgsgaranten bangt der siebenmalige französische Meister vor dem Hinspiel in München am Mittwoch (20.45 Uhr) noch. Stürmerstar Lisandro Lopez erlitt beim 2:2 in Bordeaux am Samstag eine Knöchelverletzung. Mit 22 Pflichtspieltreffern ist der Argentinier Lyons erfolgreichster Torschütze. Im Rückspiel könnten unter Umständen mehrere "OL"-Akteure gesperrt ausfallen: Mit Cissokho, Cris, Delgado, Gonalons, Källström, Pjanic und Toulalan dürfen sich gleich sieben Spieler keine Gelbe Karte leisten.