2. Bundesliga

Sahins süße Rache

Union: Trainer Uwe Neuhaus jubelt

Sahins süße Rache

Kenan Sahin

Unions Kenan Sahin jubelt über seinen Siegtreffer gegen Fortuna Düsseldorf. imago

"Gegen den Ex-Verein zu treffen, das ist immer schön", bekannte Sahin, der erst im Winter Düsseldorf in Richtung Berlin verlassen hatte, am Samstag. "Der Trainer hat gesagt, ich soll was machen. Aber es ist nicht so, dass ich noch eine Rechnung mit Fortuna offen hatte."

Auf dem Rasen sah das anders aus. Direkt nach Abpfiff lief Sahin in die Richtung der Düsseldorfer Fans - und streckte mit Blick auf die Kurve beide Fäuste in die Luft. Am Sonntag erklärte der Matchwinner seinen Temperamentsausbruch: "Beim letzten Spiel in der 3. Liga und bei meiner Einwechslung am Samstag haben mich die Fortuna-Fans gnadenlos ausgepfiffen."

Sahin rächte sich mit einem Tor - und bescherte Union einen perfekten Start. Er selbst bleibt gelassen: "Trotz der sechs Punkte übertreibt hier jetzt keiner." Aber die Rolle als "Joker" will Sahin, der sich unter der Woche noch Spielpraxis bei Union II in der sechstklassigen Berlin-Liga verschaffte, schnellstens ablegen: "Damit bin ich nicht zufrieden, niemand wäre das."

Die Dichte im Kader sorgt dafür, dass alle Gas geben - so wie Sahin und Shergo Biran (30) unter der Woche spielte Verteidiger Daniel Schulz (23) am Samstag für Union II (0:0 gegen Hermsdorf).

Für den Mann, der im Pokal gegen Bremen (0:5) noch in der Startelf stand und wenig später seine Kapitänsbinde an Marco Gebhardt (36) abgeben musste, geht der Absturz weiter. Hinter Christian Stuff (27), Daniel Göhlert (28) und Bernd Rauw (29) ist Schulz nur noch Innenverteidiger Nummer vier. Doch im Moment hat er wenige Argumente. Die Abwehr steht - und die Offensive trifft.

"Wir haben einen Traumstart hingelegt", sagt Coach Uwe Neuhaus. Am Freitag kommt Hansa Rostock zum Ost-Derby. Es soll der nächste Feiertag in der Alten Försterei werden.