Im Halbfinale gegen Kaiserslautern wollte der 1. FC Saarbrücken sein Pokal-Märchen fortschreiben und war zunächst die aktivere Mannschaft. Der Drittligist, bei dem nach dem 0:2 in Duisburg vor anderthalb Wochen Thoelke, Sontheimer und Rabihic anstelle von Dominik Becker, Günther-Schmidt und Civeja spielten, agierte mit Leidenschaft, im letzten Drittel gelang allerdings erstmal nicht viel. So waren es erst einmal nur Einwurf-Flanken von Gaus, die für etwas Spannung im Lauterer Strafraum sorgten, für echte Gefahr allerdings nicht.
Noch weniger passierte im Sechzehner der Saarländer, denn die Gäste aus der Pfalz, bei denen im Vergleich zur 1:3-Niederlage gegen Fortuna Düsseldorf Toure für Raschl begann, agierten sehr abwartend und brachten im ersten Durchgang keinen einzigen Torschuss zu Stande. Bitter zudem, dass Redondo bereits früh verletzt ausgewechselt werden musste (31.).
Immerhin stand die Defensive, wo Toure den rechten Teil in der Viererkette bekleidete. Nur einmal passte die Abstimmung nicht und so hätte in einer extrem chancenarmen ersten Hälfte Brünker kurz vor der Pause zustechen können, der Held vom Gladbach-Spiel setzte seinen Flugkopfball aber aus rund elf Metern neben das Tor (42.).
DFB-Pokal, Halbfinale
Ritter köpft, Schreiber unglücklich
Nach dem Seitenwechsel wurde Lautern etwas aktiver und hatte durch Kaloc auch seinen ersten Torschuss, wenn auch einen sehr zentralen (48.). So richtig Fahrt nahm die Partie aber immer noch nicht auf - und doch jubelten kurz darauf die Gäste: Ritter köpfte eine Toure-Flanke aufs kurze Eck, wo FCS-Keeper Schreiber den aufsetzenden Ball unglücklich durch die Beine bekam (53.).
Toure sorgt für die Entscheidung
Mit der Führung zog sich Lautern wieder etwas zurück, schaltete dann nach Ballgewinn immer wieder schnell um. Ihre Konter fuhren die Roten Teufel aber recht ungenau, defensiv standen sie aber weiterhin sicher - und wenn sie doch einmal wackelten, klärten sie die Situation im zweiten Anlauf. Und vorne sorgten sie mit einem weiteren Kopfball-Treffer für die Entscheidung: Toure köpfte einen weiten Puchacz-Freistoß sauber ins linke Eck (75.).
Brünker hätte rund sieben Meter vor dem Tor für eine spannende Pokal-Schlussphase sorgen können, verfehlte den Kasten aber (80.). Dass der eingewechselte Stojilkovic gegen einen stark reagierenden Schreiber das 3:0 per Volley liegen gelassen hatte (82.), rächte sich nicht mehr.
Mit dem Schlusspfiff war das Saarbrücker Pokal-Märchen zu Ende, das der Lauterer geht im Endspiel am 25. Mai in Berlin weiter. Den Gegner ermitteln am Mittwochabend Bayer 04 Leverkusen und Fortuna Düsseldorf.
Und wie geht es für beide Teams weiter? Saarbrücken reist am Sonntag zum Aufstiegsaspiranten Dynamo Dresden (13.30 Uhr), Kaiserslautern kämpft bereits einen Tag früher beim Hamburger SV um den Klassenerhalt in Liga zwei (13 Uhr).