Saarbrückens Trainer Rudi Bommer änderte seine Mannschaft im Vergleich zum 1:3 in Freiburg auf vier Positionen; Ramzy feierte in der Innenverteidigung sein Debüt im FCS-Trikot und verdrängte Adiele. Im Mittelfeld ersetzten Amri und Hajdarovic Örtülü sowie El-Idrissi, im Sturm kam Thiebaut für den verletzten Bencik zum Zug. Cottbus-Coach Petrick Sander musste kurzfristig sein Erfolgsteam, das zuletzt gegen Unterhaching 2:0 gewann, umstellen: Kioyo musste nach dem Aufwärmen auf Grund von Adduktorenproblemen passen, Gomez rutschte dafür ins Team. Sander stellte begann nach dem Ausfall seines Stoßstürmers mit einem 4-4-2-System mit Radu und McKenna in der Spitze.
Die Partie im Saarbrücker Ludwigspark verlief in der Anfangsphase ausgeglichen. Das Tabellenschlusslicht versteckte sich dabei keineswegs und hatte auch in der Offensive die größere Durchschlagskraft. Schon nach fünf Minuten hatte Saarbrücken die erste gute Chance, als Hadji nach einem Pass aus der Tiefe das Leder geschickt durchließ und so Thiebaut in Position brachte. Der steuerte alleine auf Piplica zu, scheiterte aber am Energie-Keeper. Cottbus war um Spielfluss nach vorne bemüht, hatte aber außer einer Schusschance von McKenna zunächst nicht viel zu bieten. Glück hatte die Sander-Elf, als Piplica einen Ramzy-Kopfball im letzten Moment aus dem rechten Winkel fausten konnte (15.). Nur sieben Minuten später tauchte Hajdarovic von Hadji in Szene gesetzt alleine vor Piplica auf, fand aber im Cottbus-Torwart seinen Meister. Die Lausitzer legten ihr Spiel zu sehr durch die Mitte an, wo für McKenna und Radu aber bei der von Routinier Ramzy gut organisierten FCS-Defensive kein Durchkommen war. Nachdem Piplica einen Demai-Freistoß aus dem linken Tordreieck fischen konnte (41.) kam mit dem Halbzeitpfiff die kalte Dusche für die Saarländer: Ein Pass in die Tiefe von Gomez erreichte Radu, der alleine vor Ziegler auftauchte. Den Schuss des Energie-Stürmers konnte der FCS-Keeper per Fußabwehr klären, McKenna drosch den Abpraller aber in die Maschen des FCS-Tores.
Der sechste Saisontreffer des Kanadiers zeigte Wirkung, denn Saarbrücken zeigte sich zu Beginn des zweiten Durchgangs verunsichert und brachte kaum eine gelungene Aktion Richtung Energie-Tor zustande. Die Bommer-Elf agierte viel zu umständlich, ließ den Ball oft querlaufen und ließ die Genauigkeit bei den Anspielen in die Spitze gänzlich vermissen. Cottbus machte in dieser Phase nicht mehr als nötig, um dann nach 65 Minuten erneut eiskalt zuzuschlagen. Gegen eine komplett aufgerückte Saarbrücker Abwehr konnterte Energie über Dworrak, der das Leder von der Mittellinie bis in den Strafraum trieb. Dort passte er an Pelzer vorbei an das hintere Fünfmetereck, wo McKenna den Ball über die Linie drückte. Die Saarländer bäumten sich zwar kurz noch einmal auf, ließen aber weiter die letzte Konsequenz im Abschluss vermissen. In der Schlussminute konnte Örtülü nach einer Ablage von Thiebaut dann doch noch verkürzen, doch McKenna sorgte in der Nachspielzeit mit seinem dritten Treffer für den Schlusspunkt.
Der beste Sturm der Liga setzte sich gegen die schlechteste Abwehr der Liga am Ende durch, Cottbus gewann beim Tabellenschlusslicht Saarbrücken mit 3:1. Nach dem glanzlosen Sieg, den McKenna mit einem Dreierpack fast im Alleingang sicherte, sind die Lausitzer nur auf Grund der nun schlechteren Tordifferenz gegenüber Bochum Zweiter. Für Saarbrücken wird es nach der achten Niederlage im zehnten Saisonspiel und nun sieben Punkten Rückstand im Tabellenkeller immer enger.