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S04 Head of eSport Reichert: "FIFA wird dazu rutschen"

Schalke-Funktionär über die Zukunft von FIFA

S04 Head of eSport Reichert: "FIFA wird dazu rutschen"

Tim Reichert von Schalke 04 spricht im kicker eSport-Interview über die Zukunft von FIFA.

Tim Reichert von Schalke 04 spricht im kicker eSport-Interview über die Zukunft von FIFA. kicker eSport

eSport ist in unterschiedliche Disziplinen unterteilt. Die größten derzeit sind MOBAs, Shooter, Strategiespiele und Fußballsimulationen. Einige davon sind erfolgreicher als andere, besonders die MOBAs Dota 2 und League of Legends dominieren den eSport. Da haben es Fußballsimulationen schwer, denn bei den Meisterschaften der Großen schauen mindestens zehnmal so viele Menschen zu wie bei einem FIWC oder einer PES-Weltmeisterschaft. Vielfach gilt FIFA auch gar nicht als richtiger eSport, da der Computer viel steuert und der Spieler selbst keinen totalen Einfluss auf das Geschehen hat.

Schalke glaubt an FIFA

Nichtsdestotrotz legt EA SPORTS' Fußballsimulation 2017 kräftig zu, dank hoher Preisgelder und aufwendiger Produktion. Tim Reichert, Head of eSport bei Schalke 04, glaubt allerdings nicht, dass die Großen der Zunft verdrängt werden: "Wir können alle gespannt sein, welche Spiele in Zukunft die beliebtesten Spiele sein werden, ich persönlich glaube weiterhin, dass es die altbekannten Titel sein werden." Mit einer Einschränkung aber, und die scheint bei einem Bundesligisten nicht verwunderlich: "Das Einzige was glaube ich tatsächlich dazu rutschen wird, wird FIFA sein."

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Schalke 04 ist einer der Vorreiter-Vereine in Deutschland, wenn es um das kompetitive Gaming geht. Nicht nur hat die Mannschaft zwei FIFA- und einen PES-Spieler unter Vertrag, sondern auch eine ganze League of Legends-Mannschaft im Portfolio. Zuvor standen Szenegrößen wie der amtierende Deutsche Meister Cihan Yasarlar und Mario Viska in Diensten des Gelsenkirchener Klubs.

Dota 2 noch weit vorn

Laut Reichert hat EA SPORTS im letzten Jahr viel getan. Der Schalker lobt den besser gewordenen Wettkampfmodus und sieht in ihm und der großen Abwechslung für Spieler die Gründe, aufgrund derer FIFA bald zu den weltweit größten eSport-Titeln gehört. Zu Dota 2 bestehe allerdings noch ein Riesenunterschied, so Reichert im Rahmen des Digital Sports & Entertainment Kongresses in Berlin. "Gerade ist das Wachstum zu sehen. Ich glaube, dass es FIFA schwer haben wird, diese absoluten Spitzentitel zu erreichen, nichtsdestotrotz glaube ich, dass es auf dem Weg dahin ist, aber noch ein bisschen Zeit ins Land fließen muss." Allerdings könnte Deutschland sich vom weltweiten Trend unterscheiden: "Wir sind eine FIFA-Nation. Zumindest sind wir die erfolgreichste." Gute Chancen also für die Fußballsimulation, demnächst ganze Stadien zu füllen.

Holm Kräusche

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