WM

Rummenigge für sensibleren Umgang mit Beckenbauer

Bayern-Vorstandschef will Rauball als Chef

Rummenigge für sensibleren Umgang mit Beckenbauer

Mahnte einen fairen Umgang mit Franz Beckenbauer an: Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge (li.).

Mahnte einen fairen Umgang mit Franz Beckenbauer an: Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge (li.). imago

"Ich verstehe, dass der DFB größtes Interesse haben muss, dass die ganze Angelegenheit aufgeklärt werden muss. Aber ich würde mir einen etwas sensibleren Umgang mit der Person Franz Beckenbauer wünschen", übte Rummenigge Kritik am Vorgehen des DFB. Der Bayern-Boss glaube, "dass auch der DFB der Person Franz Beckenbauer viel zu verdanken hat - wenn ich nur an die vielen Weltmeisterschaften denke, die man mit ihm gewonnen hat."

Rummenigge sagte seinem Freund die Unterstützung des Rekordmeisters zu: "Ich bin kein Insider in dieser nicht sehr sympathischen Geschichte. Aber Franz Beckenbauer war mein Trainer, mein Kapitän und Präsident. Er hat für den FC Bayern Überragendes geleistet. Wenn ein Freund in Schwierigkeiten ist, dann muss man ihm zur Seite stehen. Und das werden wir beim FC Bayern auch tun." Beckenbauer soll 2000 kurz vor der WM-Vergabe ein belastendes Schriftstück mit einer Vereinbarung mit dem skandalumwitterten früheren FIFA-Vize Jack Warner unterzeichnet haben. Bislang schweigt Beckenbauer zu den Vorwürfen.

Zudem sprach sich der führende Bayern-Funktionär gegen die Doppelspitze Rainer Koch/Reinhard Rauball als Interimsführung beim DFB aus. "Ich bin kein Freund der Doppelspitze. Wir haben das einmal erlebt von 2004 bis 2006 (Gerhard Mayer-Vorfelder und Theo Zwanziger, Anm. d. Red.) und sollten den Fehler nicht nochmal machen. Ich würde empfehlen, dass Dr. Rauball, der nachweislich kein Interesse hat, Präsident des DFB zu werden, völlig wertfrei die Geschäfte führt", sagte Rummenigge. "Er ist ein seriöser Mensch und professioneller Manager, da wären die Geschäfte bis zu einer Neuwahl sehr gut und positiv aufgehoben."

cfl/sid