WM

Rücktritt aus der spanischen Nationalmannschaft? Kapitän Andres Iniesta erwägt auch offen Abschied aus Barcelona

Routinier träumt vom zweiten WM-Titel

Rücktritt? Iniesta erwägt auch offen Abschied aus Barcelona

Vermisst man ihn bald in beiden Trikots? Welt- und Europameister Andres Iniesta.

Vermisst man ihn bald in beiden Trikots? Welt- und Europameister Andres Iniesta. imago

Die Vorfreude der spanischen Nationalmannschaft auf die schweren Freundschaftsspiele gegen Deutschland am Freitag in Düsseldorf und Argentinien am Dienstag in Madrid ist groß. Selbst bei einem Routinier wie Andres Iniesta: "Jedes Spiel ist anders, aber es gibt keinen Zweifel, dass dir diese Gegner noch einmal etwas anderes abfordern werden. Uns als Mannschaft hilft das, um voranzukommen", so der 33-Jährige gegenüber "El Larguero de la SER".

Und wie sind seine Gefühle bezüglich der kommenden Weltmeisterschaft in Russland? "Momentan und weil das ganz natürlich wäre, denke ich, dass das mein letzter Auftritt bei der Nationalmannschaft sein könnte", erklärte der Mittelfeld-Regisseur, um anzufügen: "Es ist ähnlich zu dem, was mir im Verein passieren könnte. Ich möchte nicht da sein, nur um da zu sein. Ich habe nicht das Verlangen an einem Ort zu sein, nur wegen dem, der ich mal war. Meine Vision hat sich diesbezüglich geändert und das ist einfach die Frage."

Mit Spanien gewann Iniesta die Weltmeisterschaft 2010 und auch die Europameisterschaften 2008 und 2012, in Barcelona liegen ihm die Leute mitunter wegen vier Champions-League-Siegen und acht spanischen Meisterschaft zu Füßen. Bei einem Abschied würden in Katalonien und bei "La Roja" fraglos Tränen fließen. Und ist es auch ein Thema in der Mannschaft? "Der ein oder andere macht schon seine Witze, ob ich gehe oder nicht. Ich habe aber noch keinem gesagt, was ich machen werde. Aber bei der Nationalmannschaft gibt es auch viele Spieler, die ich schon ewig kenne und mit denen ich viele tolle Momente teile."

Brasilien und Frankreich als "schwerer Schlag"

Ein letztes großes Turnier steht aber noch bevor. "Bei dieser WM ist es schwer einzuschätzen, was passieren wird. Nach der Qualifikation haben wir aber ein gutes Gefühl, auch wie wir Dinge gemacht haben", so Iniesta, der eingestand: "Die WM in Brasilien und die EM in Frankreich haben uns einen schweren Schlag verpasst, sodass jetzt keiner nicht mit beiden Füßen auf dem Boden sein könnte. Eine WM zeigt dir sofort, wenn du deine Sache nicht gut machst."

Für seinen Abschied erträume er sich natürlich seinen zweiten WM-Titel. Chancenlos sieht Iniesta seine Spanier bei dieser Mission nicht. Speziell auch wegen der Fülle an internationalen Topstars, die Nationalcoach Julen Lopetegui zur Verfügung stehen. "Es ist ein großes Glück für einen Trainer, eine solche Nationalmannschaft zu haben", schloss Iniesta versöhnlich. Bald wird sie aber ohne ihn auskommen müssen - und womöglich auch der FC Barcelona, zu dem er 1996 in die Jugend kam.

msc

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