Das Thema Babel lässt Hoffenheim nicht zur Ruhe kommen. Am Montag äußerte sich Markus Babbel, der den 25-Jährigen nicht mit nach Feldkirchen nahm. Es wäre "zu wenig, was Babel in den Spielen zeigt", meinte der Trainer. "Es ist nicht so, dass er sich nicht engagiert", so der Fußballlehrer, der dem Niederländer jedoch eine positive Einstellung abspricht.
Babel trainiert die Woche bei der U23 des Vereins, die Verbannung dahin ist zunächst für die Zeit des Trainingslagers begrenzt. Babbel macht aber keinen Hehl daraus, dass er den Offensivmann loswerden will. "Verkaufen", heißt die Devise, da er enttäuscht sei, was Babel gegen Ende der letzten Saison gezeigt hat. "Das war zu dünn", sagt Babbel, "der Spieler soll sich jetzt vielleicht selbst hinterfragen."
Trainersteckbrief Babbel
Spielersteckbrief Babel
Der TSG-Coach gibt unumwunden zu, dass er mit dem Mittelfeldakteur alles andere als zufrieden ist: "Es scheint einfach nicht zu passen. Körperlich ist er in einem guten Zustand. Auf dem Platz setzt er aber das nicht um, was ich ihm mitgebe." Die Zeichen stehen auf Trennung.
Einen Schritt weiter bei Joselu
Anders beim gebürtigen Stuttgarter Joselu. Den würde Babbel gerne haben. Und der Torjäger von Real Madrid Castilla (der zweiten Mannschaft Reals) hat nun auch sein Interesse an einem Wechsel zu 1899 bekundet. "Da sind wir jetzt einen Schritt weiter", erklärte Babbel, der Joselu "am liebsten kaufen" würde. Die Verhandlungen mit dem Madrilenen können beginnen, die Schmerzgrenze der TSG liegt irgendwo zwischen drei und fünf Millionen. Babbel rechnet in der Woche in Feldkirchen noch nicht mit dem Spanier.
Wiese: Bald Kapitän?
Mit dabei ist Neuzugang Tim Wiese. Der Nationaltorwart hat seinen ersten Trainingstag mit der Mannschaft nach seinem Wechsel aus Bremen und seinem EM-Urlaub. Von dem Schlussmann erhofft sich Babbel einiges in puncto sportlicher Qualität und Mentalität. Für Babbel ist Wiese einer mit Siegermentalität - und ein Kandidat fürs Kapitänsamt.
Aus Feldkirchen berichtet Thomas Böker
