Nachdem Rostock letzte Woche in Wolfsburg mit 0:4 unter die Räder gekommen war, tauschte Hansa-Coach Armin Veh einen Akteur aus: Beierle vertrat Wibran. Gladbach-Trainer Hans Meyer stellte seine Mannschaft gegenüber dem 2:2 gegen Stuttgart auf zwei Positionen um: Für Aidoo und den verletzten Hausweiler (Muskelfaserriss) rückten Korzynietz und der wiedergenesene van Lent (nach Rückenproblemen) in die Start-Elf. Der Youngster Auer erhielt erneut eine Chance von Anfang an.
Die Rostocker waren von Beginn an die diszipliniertere und engagiertere Mannschaft. Mit dem 4-4-2-System machten sie die Räume eng und bauten Druck aufs Gladbacher Tor auf. Die Ostseestädter wurden schon in der 9. Minute für ihre Mühen belohnt: Nach einer Rydlewicz-Ecke setzte sich Hill gegen Auer durch und köpfte aus sechs Metern zum 1:0 ein. Gladbach fand überhaupt nicht ins Spiel, verschlief die erste Viertelstunde, konnte den Ball kaum halten und präsentierte sich zudem zweikampfschwach. So war es umso überraschender, dass die Borussen in der 18. Minute den Ausgleich erzielten: Demo zirkelte einen 20-Meter-Freistoß über die Mauer direkt in den oberen Torwinkel. Fortan kamen die Fohlen besser ins Spiel und zeigten sich immer wieder vor dem Tor von Klewer. Es entwickelte sich eine muntere, abwechslungsreiche Partie mit Chancen auf beiden Seiten. Hundertprozentige Möglichkeiten ergaben sich jedoch nicht, da beide Abwehrreihen gut gestaffelt standen. Nach einer guten halben Stunde kristallisierte sich erneut Hansa als überlegene Mannschaft heraus. Von Minute zu Minute wurden die Gastgeber stärker, setzten die Borussia mit schnellem Kombinationsspiel unter Druck und erspielten sich gute Chancen. So vergaben Lantz, Arvidsson, Beierle und Rydlewicz, der den Initiator der starken Phase darstellte, die Möglichkeiten gleich reihenweise. Die Meyer-Elf konnte sich bei Ersatztorwart Melka bedanken, dass nicht das zweite Tor gefallen ist.
Die zweite Hälfte begann bei weitem nicht so temporeich wie die erste aufhörte. Hansa ließ die Konsequenz im Angriff vermissen, blieb aber trotzdem weiter am Drücker. Die Partie plätscherte vor sich hin. Die Meyer-Elf lauerte auf Konter und hatte in der 60. Minute durch einen solchen die große Chance in Führung zu gehen, doch van Lent scheiterte an Klewer und Demo schoss im zweiten Versuch Emara an. Die Gladbacher wurden zweikampfstärker und ließen hinten kaum noch Lücken zu. Die Nordlichter vertändelten vor dem gegnerischen Strafraum immer wieder den Ball, sie wirkten zu ideenlos gegen die Gladbacher Hintermannschaft. So spielte Hansa defensiver und war auf Ergebnissicherung bedacht. Die Borussia konterte zwar noch einige Male, aber die zweite Hälfte glich insgesamt eher einem Freundschaftsspiel denn einem Punktespiel. Da Gladbach im zweiten Durchgang mehr Spielanteile hatte, war das 1:1-Unentschieden durchaus gerecht. Rostock schaffte somit endgültig den Klassenerhalt.
Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend