Mittelfeld-Duell: Hansas Fillinger klammert gegen Augsburgs Baier. picture-alliance
Rostocks Coach Andreas Zachhuber beließ seine Anfangself nach dem 3:3 bei 1860 München unverändert. Dagegen setzte Augsburg auf drei neue Akteure. Trainer Jos Luhukay vertraute im Anschluss an das 0:1 in Kaiserslautern auf Mölzl, Werner und Szabics anstelle von da Costa, C. Müller und Kläsener.
Rostock kam bei strahlendem Sonnenschien zunächst besser ins Spiel als die Gäste aus dem Süden Deutschlands. Vor allem über den rechten Flügel trug Hansa erfolgsversprechende Angriffe vor, Kern verpasste in der Strafraummitte aber gleich zweimal denkbar knapp (7., 12.). Der FCA konterte unbeeindruckt und kam mit der ersten Torchance auch zum Führungstreffer. Szabics setzte sich locker gegen Orestes durch, flankte mit Übersicht zu Thurk, der Hahnel mit einem platzierten Kopfball überwand (13.).
Hansa verlor nun etwas den Faden, einfachste Pässe gelangen nicht mehr, in der Defensive offenbarte die Zachhuber-Elf krasse Lücken. Die Fuggerstädter spielten diszipliniert und waren nun dem zweiten Treffer nahe. Doch Szabics köpfte freistehend aus wenigen Metern knapp vorbei (22.), auch Mölzl ließ alleine vor Hahnel die nötige Übersicht vermissen (24.).
Der 32. Spieltag
Und die Gäste ließen weiter große Möglichkeiten liegen. Nach einer Werner-Ecke scheiterten erst Thurk, dann Möhrle aus kurzer Distanz (37.) – die Rostocker schienen sich nur noch in die Halbzeitpause retten zu wollen. Doch ein schnell durch die Mitte vorgetragener Angriff brachte noch vor dem Pausengang die überraschende Wende. Kern stocherte ein Schindler-Zuspiel an Neuhaus vorbei, und es stand wieder pari (39.). Hansa war wieder im Spiel und hatte noch eine Riesenchance, doch Filliger flatterten vor dem leeren Tor die Nerven (43.).
Nach Wiederanpfiff spielten die Gastgeber nun mit Lisztes für Svärd im Mittelfeld - ein Schachzug Zachhubers, der sich alsbald auszahlen sollte. Denn nach einem Warnschuss durch Mölzl (49.) drehte Rostock richtig auf. Kern köpfte eine Schindler Ecke aus wenigen Metern ein (56.), dann schob Filliger mit Übersicht Lisztes den Ball zu. Der Ungar drosch das Spielgerät unhaltbar in die Maschen (58.). Mit einem Doppelschlag setzte die Kogge scheinbar Kurs auf Sieg!
Jos Luhukay stellte seine Elf um, zog in Kioyo und Hain (73.) noch zwei offensive Joker von der Bank und hatte wie sein Gegenüber auf der Rostocker Bank dabei ein glückliches Händchen. Keine drei Minuten nach seiner Einwechslung brachte Hain per Abstauber den FCA wieder heran.
Nicht zu bändigen: Hansas Enrico Kern traf mal wieder zweifach! picture-alliance
Die Schlussminuten brachten beiden Mannschaften spektakuläre Offensiv-Aktionen. Zunächst verpassten Kern per Seitfallzieher (82.) und Fillinger (83.) mit einem Pfostenschuss die endgültige Entscheidung. Die mangelhafte Chancenverwertung rächte sich umgehend, als Thurk nach einem Werner-Freistoß zum Ausgleich einschoss (84.). Augsburg überstand die letzten Sekunden mit Glück und Hilfestellung des Querstrebens unbeschadet - Hansa ließ sich wie am vergangenen Spieltag einen sicher geglaubten Sieg auf der Zielgeraden noch entreißen.
Rostock empfängt am Sonntag den Aufstiegsaspiranten aus Nürnberg. Augsburg muss ebenfalls sonntags ran. Absteiger Wehen Wiesbaden ist in der Rosenau zu Gast.