DFB-Pokal

Axel Roos vor Pokalfinale: "Kannst dir das so oft einreden"

Der ehemalige FCK-Spieler im Interview

Roos vor dem Pokalfinale: "Du kannst dir das noch so oft einreden ..."

Der zweite Pokalsieg: Roos 1996 nach dem 1:0-Erfolg im Finale über den Karlsruher SC.

Der zweite Pokalsieg: Roos 1996 nach dem 1:0-Erfolg im Finale über den Karlsruher SC. imago images/Pressefoto Baumann

Wer nach hoffnungsvollen Vorzeichen sucht, warum der 1. FC Kaiserslautern gegen das schier übermächtige Bayer Leverkusen am 25. Mai tatsächlich DFB-Pokalsieger werden sollte, wird schnell fündig. Immer wenn der FCK den DFB-Pokal gewonnen hat, musste der Traditionsverein in der Liga um den Klassenerhalt bangen und hat im Laufe der Saison den Trainer gewechselt. Das war 1990 so, als die Klasse gehalten und Werder Bremen im Finale mit 3:2 besiegt wurde - und 1996, als der erste Abstieg aus der Bundesliga eine Woche vor dem 1:0 über den Karlsruher SC besiegelt war. Der aktuelle Saisonverlauf sollte jedem noch bekannt sein ...

303 Bundesligaspiele für den FCK

Axel Roos war bei beiden Triumphen dabei. Der einstige Defensivspieler, der im Seniorenbereich nie ein anderes Trikot als das der Roten Teufel trug und zwischen 1984 und 2001 allein 303 Bundesligaspiele für die Pfälzer machte, hat sich auch schon auf die Suche nach einem guten Omen gemacht: "Ich habe mir die Statistiken auch schon angeguckt und versucht rauszulesen, warum es der FCK dieses Jahr schaffen wird. Ich habe zwar nichts Eindeutiges gefunden, aber die Chance besteht immer. Völlig egal, wie aussichtslos die Lage auf dem Papier sein mag."

In den Köpfen ist drin: Das wird schon klappen. Läuft es aber nicht, ist es im Spiel unheimlich schwer, den Schalter umzulegen.

Roos über die Favoritenrolle von Bayer 04

Völlig klar ist: Der FCK wird nur dann eine Minimalchance haben, wenn die Werkself einen gebrauchten Tag erwischt. Der FCK ist für den Deutschen Meister der vermeintlich leichteste Gegner seit Monaten. Liegt darin eine Chance für den Außenseiter? "Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass du dir das noch so oft einreden kannst, dass du in solchen Spielen genauso agieren musst wie in jedem anderen. Aber trotzdem ist in den Köpfen drin: Das wird schon klappen. Läuft es aber nicht, ist es im Spiel unheimlich schwer, den Schalter umzulegen", erzählt Roos.

Axel Ross im Fritz-Walter-Stadion

Wiedersehen auf dem Betze: Roos anlässlich des 25. Jubiläums der 98er Meistermannschaft vor einem Jahr im Fritz-Walter-Stadion. IMAGO/Fotostand

Seit 2007 betreibt der mit zwei Meistertiteln und zwei Pokalsiegen erfolgreichste Spieler der FCK-Geschichte in Kaiserslautern eine Fußballschule für Kinder und Jugendliche. Aus Sicht des Fußball-Lehrers Roos ist es sehr bemerkenswert, was Bayer Leverkusen in den vergangenen Monaten leistete: "Das wirklich Bewundernswerte ist für mich, wie Xabi Alonso eine Mannschaft geformt hat, die nicht nur aus elf Spielern besteht. Er nimmt alle im Kader mit. Es sind viele Spielertypen in der Mannschaft, die ich mag. Auch der Spielstil mit ein, zwei Kontakten und ohne Rumgefummel, das versuche ich auch den Kindern zu vermitteln."

Lesen Sie im kicker-Interview am Dienstag (oder im eMagazine ab Montagabend), warum sich Roos trotz des Abstiegs lieber an den Pokalsieg 1996 erinnert, was für den FCK jetzt den Unterschied machen kann und warum sich ein Gehaltsverzicht für ihn einst so richtig ausgezahlt hat.

Moritz Kreilinger