2. Bundesliga

Rogel zurück auf dem Platz - und bald weg?

Herthas Innenverteidiger ist einer der Verkaufskandidaten

Rogel zurück auf dem Platz - und bald weg?

Agustin Rogel hat in dieser Saison noch kein Spiel für Hertha bestritten.

Agustin Rogel hat in dieser Saison noch kein Spiel für Hertha bestritten. IMAGO/Matthias Koch

Als seine Kollegen Richtung Feierabend aufbrachen, betrat Agustin Rogel am Montagmittag den Schenckendorffplatz. Gemeinsam mit Herthas Reha- und Athletiktrainer Hendrik Vieth machte sich der Abwehrspieler an die Arbeit. Die Rückkehr auf den Trainingsplatz ist der nächste Schritt auf dem Weg zur angepeilten Rückkehr. Nach seiner Knie-Operation im Juni hat Rogel in der laufenden Saison noch kein Spiel bestritten.

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Der uruguayische Innenverteidiger, Ende August 2022 vom damaligen Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic nach starken Auftritten in der Copa Libertadores aus Argentinien (Estudiantes de La Plata) geholt, galt im Sommer nach einer durchwachsenen Saison als Verkaufskandidat. Die Verletzung verhinderte einen Transfer. Dass Rogel seinen bis 2026 laufenden Vertrag in Berlin erfüllt, gilt dennoch als unwahrscheinlich. Der 1,91-Meter-Hüne, der im September 2022 für die Nationalmannschaft Uruguays debütiert, aber die WM in Katar verpasst hatte, gilt spätestens für den Sommer 2024 nach jetzigem Stand wieder als Verkaufskandidat.

Ebenfalls erfreulich für den Hauptstadtklub: Jeremy Dudziak machte am Montag das Trainingsspiel mit. Der spielstarke Allrounder, auf beiden Außenverteidiger-Positionen ebenso wie auf der Acht einsetzbar, kam wegen einer Fußverletzung seit Ende September nicht mehr zum Einsatz. Zuvor stand er achtmal in der Startelf. Zum Rückrunden-Start gegen Fortuna Düsseldorf am 21. Januar dürfte Dudziak somit wieder zur Verfügung stehen.

Konkurrenzdruck steigt

Nach und nach sollen auch die anderen Langzeitverletzten - Palko Dardai, der am Montag ebenfalls mit Vieth abseits des Teams auf dem Platz schuftete, Bence Dardai und Ibrahim Maza - zurückkehren. Damit dürfte der Konkurrenzdruck ab Januar nochmal zunehmen.

"Wenn keiner geht, wird auch keiner kommen"

Ob Hertha im Winter auf dem Transfermarkt nachlegt, ist angesichts der angespannten finanziellen Lage offen. Coach Pal Dardai würde sich gegen die Verpflichtung eines spielstarken Sechsers nicht wehren, auch der rechte Flügel könnte ein Upgrade in puncto Torgefahr vertragen. "Wir haben keine zehn Millionen Euro, um Wünsche zu äußern", sagte der Trainer in einer Medienrunde am Montag. "Wenn keiner geht, wird auch keiner kommen. Und wenn einer geht, dann muss einer kommen."

Als Abgangskandidaten im Winter gelten die Flügelspieler Myziane Maolida und Kelian Nsona, für die der Klub Abnehmer für eine Leihe sucht. Auch Linksverteidiger Anderson Lucoqui, der im Sommer ablösefrei aus Mainz kam und nicht zum Zug kommt, könnte gehen. Ob Marc Oliver Kempf, der im Sommer weg wollte und - kurz vor Schließung des Transferfensters, als Serie-A-Klub Udinese Calcio anklopfte - nicht gehen durfte, im Winter erneut einen Wechsel anstrebt, ist noch offen. Ginge Kempf, würde Marton Dardai, der große Teile der Hinrunde auf der Sechs bestritten hat, in der Rückrunde vermutlich dauerhaft in die Innenverteidigung rücken.

Steffen Rohr

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