Bundesliga

Rogel ist da - und bei Hertha BSC als Soforthilfe eingeplant

Der Uruguayer soll Herthas Abwehrnot lindern

Rogel ist da - und als Soforthilfe eingeplant

Agustin Rogel (li.) soll Hertha BSC sofort helfen.

Agustin Rogel (li.) soll Hertha BSC sofort helfen. IMAGO/Photosport

Einen Innenverteidiger hatte Sandro Schwarz am vergangenen Samstag gegen Borussia Dortmund (0:1) nicht auf der Bank. Als Marc Oliver Kempf nach 80 Spielminuten leicht angeschlagen ausgewechselt werden musste und für ihn Stürmer Davie Selke kam, stellte Herthas Coach in der Abwehr von Vierer- auf Dreierkette um. Das war dem Spielstand durchaus angemessen, aber es war auch ein Gebot der Not. Die nominellen Außenverteidiger Jonjoe Kenny und Marvin Plattenhardt flankierten in der Schlussphase Marton Dardai, den einzigen verbliebenen Innenverteidiger. Die anderen beiden zentralen Abwehrspieler, Linus Gechter (Infekt) und Filip Uremovic (Gelb-Rot-Sperre und Knieblessur), waren gegen den BVB unpässlich.

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kicker-Wochenendrückblick vom 25.09.2023
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Um solcherart Nöte künftig zu vermeiden, legt Hertha in der Abwehr nach: Agustin Rogel wird nach dem Medizincheck am Dienstag einen Vertrag beim Bundesliga-Siebzehnten unterschreiben. Der Uruguayer, mit der U-20-Auswahl seines Landes bei der WM 2017 in Südkorea Vierter, soll nicht nur Schwarz' Möglichkeiten in der zentralen Deckung erweitern. Er ist als Soforthilfe eingeplant.

Rogels dritter Anlauf in Europa

Sein bisheriger Verein, der argentinische Traditionsklub Estudiantes de la Plata, aus dem einst auch der von Hertha aktuell an Cremonese verliehene Santiago Ascacibar hervorging, verabschiedete den Verteidiger nach dem Heimspiel gegen CA Patronato (1:0) via Twitter mit den Worten: "Danke für so viel Einsatz, Agustin. Viel Glück bei deiner nächsten Herausforderung!" Die liegt in Berlin, es wird Rogels dritter Anlauf in Europa.

Ein Akt der Dringlichkeit

Im August 2018 war er mit 20 Jahren von seinem Ausbildungsklub Nacional Montevideo zum russischen Erstligisten Krylja Sowetow Samara gewechselt. Nach 14 Einsätzen in der russischen Premier Liga folgte im Sommer 2019 der Wechsel nach Frankreich. Mit dem FC Toulouse (zehn Ligue-1-Einsätze) stieg Rogel 2020 ab. Im Februar 2021 kehrte er nach Südamerika zurück, zu Estudiantes, dem Weltpokalsieger von 1968 und viermaligen Copa-Libertadores-Gewinner: zunächst auf Leihbasis, im Januar 2022 verpflichteten ihn die Argentinier fest. Sein Vertrag bei Estudiantes lief bis Ende Dezember, zu Hertha wechselt er sofort - für die Berliner, die in ihren bisherigen fünf Pflichtspielen noch kein Zu-Null dabeihatten, ist es ein Akt der Dringlichkeit.

Trainer Schwarz sieht im 1,91 Meter großen Neuzugang einen "robusten, großgewachsenen, zweikampfstarken Innenverteidiger", der vor allem in der Luft - defensiv wie offensiv - als Instanz gilt. Nach den Abgängen von Dedryck Boyata (Club Brügge), Jordan Torunarigha (KAA Gent), Niklas Stark (Werder Bremen) und der abermaligen Leihe von Omar Alderete (jetzt FC Getafe, in der Vorsaison FC Valencia) bestand Handlungsbedarf. Deshalb wartete Herthas Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic nicht bis zum Winter und einer ablösefreien Verpflichtung, sondern schlug beim Rechtsfüßer Rogel sofort zu.

Steffen Rohr

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