Komplimente gab es nicht nur vom Gegner. "Fortuna hat sehr, sehr mutigen Fußball gespielt, sehr aggressiv, und sie waren in der ersten Hälfte dem zweiten Tor näher", gestand Gladbachs Trainer Marco Rose.
Der Systemwechsel zur Pause verhalf den Gästen dann zu mehr Zugriff und führte unter anderem dazu, dass der in der ersten Halbzeit überragende Spielgestalter Kevin Stöger nach der Pause nicht mehr so viel Wirkung erzielt. Dennoch blieb Fortuna lange im Geschäft, und abgesehen von speziell den letzten 13 Minuten machte das Bundesliga-Kellerkind eine gute Figur gegen den hohen Favoriten.
"Bis zur 77. Minute war das sehr ordentlich. Dann haben wir allerdings die Disziplin verloren, und das dritte Tor killt uns. Dann haben sie uns erschossen", resümierte Uwe Rösler in ziemlich markigen Worten.
Bis zur 77. Minute war das sehr ordentlich. Dann haben wir allerdings die Disziplin verloren, und das dritte Tor killt uns. Dann haben sie uns erschossen.
Uwe Rösler
In der ersten Halbzeit dagegen hatte seine Mannschaft einen starken Auftritt hingelegt, mutig gespielt, mit neu geordnetem Zentrum zeigte die Mannschaft auch eine spielerische Verbesserung. "Insgesamt wäre mehr drin gewesen", fand auch Torschütze Erik Thommy, "wir hatten immer das Gefühl, wir sind nah dran. So ein 1:4 tut natürlich schon weh."
Problemfall Adams
Desolat präsentierte sich allerdings Kasim Adams, der zuletzt kaum noch eine Rolle gespielt hatte, diesmal aber vor allem wegen seiner überragenden Physis nominiert wurde. "Ich war davon ausgegangen, dass er uns mit seiner physischen Stärke in den Strafräumen weiterhilft", erklärte Rösler, warum er auf den laufstarken und zuletzt bewährten Markus Suttner verzichtet hatte.
Adams stand allerdings völlig neben sich. "Das war meine Entscheidung, also trage ich die volle Verantwortung", betonte Rösler hinterher. Er sei allerdings "weit davon entfernt, einen einzelnen Spieler für die Niederlage verantwortlich zu machen".
Auf Fortuna warten die Wochen der Wahrheit
Wie auch immer, Röslers erster Niederlage als Bundesliga-Coach folgen nun die Wochen der Wahrheit mit den Spielen in Freiburg, gegen Berlin, in Mainz, gegen Paderborn und in Köln. "Ich habe den Spielern gesagt, dass die Niederlage gegen Gladbach nicht darüber entscheiden wird, ob wir in der Liga bleiben. Jetzt kommen die Spiele, in denen wir punkten müssen", so Rösler.