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Rodriguez verteidigt Rot vor Contador

11. Etappe: Kessiakoff gewinnt, Martin ohne Chance

Rodriguez verteidigt Rot vor Contador

Stahl den Favoriten beim Zeitfahren der Vuelta die Show: Fredrik Kessiakoff.

Stahl den Favoriten beim Zeitfahren der Vuelta die Show: Fredrik Kessiakoff. Getty Images

Für den OmegaPharma-Quickstep-Profi sprang am Ende nur der elfte Platz hinaus. Deutliche 1:39 Minuten lag Martin hinter dem Tagessieger Kessiakoff (52:36 Min.). Immerhin muss Martin zu Gute gehalten werden, dass der Kurs mit einem Anstieg und einer technisch anspruchsvollen Abfahrt ihm nicht lag. Dennoch stellt besonders der Rückstand einen Rückschlag im Hinblick auf die Straßen-WM vom 15. bis 23. September dar.

Denn in den Niederlanden will Martin am 19. September im Einzelzeitfahren über 44,6 Kilometer seinen Titel verteidigen. Trotz seiner Niederlage gilt er weiterhin als einer der Favoriten, besonders, nachdem mit Fabian Cancellara (RadioShack-Nissan) ein harter Konkurrent nicht an den Start gehen wird. Der Schweizer unterzog sich erneut einem Eingriff am Schlüsselbein, laut übereinstimmenden Medienberichten in der Schweiz sagte er für die WM ab.

Doch zurück zur Vuelta. Über die knapp 40 Kilometer von Cambados nach Pontaverde kämpfte Contador verbissen um den Tagessieg und um das Rote Trikot. Der Kurs kam ihm entgegen, mussten die Fahrer doch mit dem Alto Monte Castrove über einen Berg der 3. Kategorie klettern. Doch es sollte nicht ganz reichen. Der 29-Jährige war im Ziel 17 Sekunden langsamer als Kessiakoff (Astana), der nach seinem Zeitfahr-Sieg bei der Tour de Suisse seinen zweiten großen Erfolg im Kampf gegen die Uhr in diesem Jahr feierte.

Und Contador verpasste auch das Rote Trikot des Gesamtführenden. Zwar verlor Rodriguez (Katusha) 1:16 Minuten, doch das reichte, um seine Spitzenposition mit einer Sekunde Vorsprung auf seinen Landsmann zu verteidigen. Mit-Favorit Christopher Froome (Sky) kam 22 Sekunden hinter Contador ins Ziel und musste in der Gesamtwertung Rang zwei an Contador abtreten.

Hinter Froome öffnet sich bereits eine Lücke im Gesamtklassement. Alejandro Valverde (Movistar) liegt 59 Sekunden zurück, Robert Gesink (Rabobank) hat zweieinhalb Minuten Rückstand auf die Spitze.

Nach dem Zeitfahren stehen ab Samstag die Berge auf dem Programm. "Ich habe lange keine Wettkämpfe bestritten, und die bisherigen Etappen kamen eher den explosiven Fahrertypen entgegen. Aber jetzt beginnt die Vuelta richtig. Wir kommen auf ein Terrain, das mich eher anspricht", sagte Contador mit Blick auf das Hochgebirge.

Zunächst geht es aber eher flach weiter. Am Donnerstag stehen 190,5 Kilometer von Vilagarcia de Arousa nach Dumbria auf dem Programm. Fast 188 Kilometer bietet die Strecke keine Schwierigkeiten, dann folgt der nur 1,9 Kilometer kurze, aber mit Steigungen von über 20 Prozent umso heftigere Schlussanstieg an.

11. Etappe/Einzelzeitfahren, Cambados - Pontevedra (39,4 km):

1. Fredrik Kessiakoff (Schweden) - Astana 52:36 Min.; 2. Alberto Contador (Spanien) - Saxo + 0:17; 3. Christopher Froome (Großbritannien) - Sky + 0:39; 4. Alejandro Valverde (Spanien) - Movistar + 1:08; 5. Beñat Intxausti (Spanien) - Movistar + 1:09; 6. Richard Porte (Australien) - Sky + 1:15; 7. Joaquin Rodriguez (Spanien) - Katusha + 1:16; 8. Cameron Meyer (Australien) - Orica GreenEdge + 1:17; 9. Andrew Talansky (USA) - Garmin-Sharp + 1:24; 10. Jonathan Castroviejo (Spanien) - Movistar + 1:34; 11. Tony Martin (Kreuzlingen/Schweiz) - Omega-Quick Step + 1:39; ... 42. Linus Gerdemann (Münster) - Radioshack-Nissan + 3:14; 121. Grischa Niermann (Hannover) - Rabobank + 6:17; 135. John Degenkolb (Erfurt) - Argos-Shimano + 6:37; 136. Johannes Fröhlinger (Freiburg) - Argos-Shimano + 6:39; 145. Simon Geschke (Kelmis/Belgien) - Argos-Shimano + 6:58

Gesamtwertung, nach der 11. Etappe:

1. Joaquin Rodriguez (Spanien) - Katusha 40:26:15 Std.; 2. Alberto Contador (Spanien) - Saxo + 0:01 Min.; 3. Christopher Froome (Großbritannien) - Sky + 0:16; 4. Alejandro Valverde (Spanien) - Movistar + 0:59; 5. Robert Gesink (Niederlande) - Rabobank + 2:27; 6. Daniel Moreno (Spanien) - Katusha + 2:54; 7. Nicolas Roche (Irland) - Ag2r + 3:39; 8. Andrew Talansky (USA) - Garmin-Sharp + 4:08; 9. Laurens ten Dam (Niederlande) - Rabobank + 4:22; 10. Bauke Mollema (Niederlande) - Rabobank + 5:10; ... 64. Linus Gerdemann (Münster) - Radioshack-Nissan + 39:31; 68. Johannes Fröhlinger (Freiburg) - Argos-Shimano + 40:16; 85. Tony Martin (Kreuzlingen/Schweiz) - Omega-Quick Step + 48:36; 90. Grischa Niermann (Hannover) - Rabobank + 51:04; 115. Simon Geschke (Kelmis/Belgien) - Argos-Shimano + 59:13; 132. John Degenkolb (Erfurt) - Argos-Shimano + 1:05:40 Std.